Marler Schulen: Keine saubere Sache

Marl. Die Sauberkeit an Marler Schulen wird zum Problem: Nachdem die Stadt das Putzen an ein Privatunternehmen vergeben hat und damit viel Geld spart, werden offenbar die Arbeiten nicht mehr geschafft. Klagen häufen sich, doch wegen der Vertragsstruktur kann die Verwaltung keine detaillierten Vorgaben machen.

Es bahnt sich genau das an, was die Politiker schon vor vielen Jahren befürchteten. Und weshalb sie sich sträubten, die Reinigungsarbeiten an Privatunternehmen abzugeben. Offenbar werden die finanziellen Einsparungen auf dem Rücken des Putzpersonals ausgetragen.

Im Schulausschuss meldeten sich Schulleiter zu Wort: Tatsächlich sind es dieselben Mitarbeiter geblieben, doch ihr Arbeitspensum wurde heraufgesetzt und es gibt weniger Geld. Die Reinigungskräfte können die Arbeit gar nicht schaffen, schilderten Beobachter. Brigitte Parras, Leiterin der Martin-Luther-King-Gesamtschule: „Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen.“

Das kam den Politikern auch. Johannes Westermann (WG Grünen): „Ich glaube wir haben einen Fehler gemacht.“ Was einmal für 14.000 Euro gemacht wurde, könne jetzt nicht für 8000 Euro gemacht werden. „Wie soll das unter den gekürzten Bedingungen gehen?“, fragte Axel Olbertz (CDU). Auch Ingrid Heinen (SPD) bedauerte, dass alle Fraktionen der Kürzung zugestimmt hätten.

Kleinere Aufräumarbeiten habe man inzwischen selbst in die Hand genommen, hieß es von den Schulen. Doch völlig ungeputzte Räume habe man einfach nicht nutzen können.

Die Verwaltung verwies darauf, dass die dreimonatige Probezeit mit dem Reinigungsunternehmen noch nicht abgelaufen sei. Man werde die Firma über alle Mängel informieren, damit diese sofort abgestellt würden. Am Ende könnte das Ende der Zusammenarbeit stehen.

Übrigens gab es nicht nur Klagen. Einige Schulen berichteten, man sei zufrieden wie immer. Die Schulen haben noch den von der Stadt organisierten Putzdienst.

Samstag, 26. Oktober 2013, 12:15 • Verfasst in Marl

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