Eine tragische Verwechslung

Dorsten. Zwei Tote und einen Schwerverletzten forderte eine Verwechslung: Ein 70-jähriger Dorstener war falsch auf die A52 gefahren. Jetzt verurteilte ihn das Amtsgericht Buer zu einer 21-monatigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Am Vorabend des Silvestertages 2012 war Hans-Dieter F. auf dem Weg nach Buer, als er in Hassel die Abfahrt der A52 mit der Auffahrt verwechselte. Ein Warnschild war bereits bei einem Lkw-Unfall verdreht worden, stellte sich später heraus. Ein zweites Schild fehlte schon seit Jahren.

Auf der Autobahn kann der 70-Jährige noch dem ersten entgegenkommenden Auto ausweichen. Doch auf der Überholspur prallt sein Wagen mit dem Auto einer Familie aus Münster frontal zusammen. Das Ehepaar darin stirbt an der Unfallstelle, der 30-jährige Sohn überlebt schwerverletzt.

Vor Gericht schildete er, was damals geschah. Wie er sah, wie zwei Lichter auf ihn zukamen - und schon knallte es. Er sprang aus dem Wagen, wollte Hilfe holen. Doch er war zu schwer verletzt.

Der Angeklagte sagte nichts. Er wolle sich nicht äußern, ließ er über seinen Anwalt ausrichten. Die Ärzte hätten ihm dazu geraten. Er habe keine Erinnerung, räume aber den Sachverhalt ein.

Der Angeklagte sei kein Verkehrsrowdy, so der Staatsanwalt. Doch bei mehr Aufmerksamkeit hätte er merken müssen, dass er falsch fahre.

Ein tragischer Fall, urteilte die Richterin, für die Opfer ebenso wie für den Angeklagten. Neben der 21-monatigen Bewährungsstrafe gab es noch einen 18-monatigen Führerscheinentzug.

Samstag, 19. Oktober 2013, 14:15 • Verfasst in Dorsten

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.