Bild: Das Jüdische Museum: Eine wichtige Einrichtung, doch es hapert bei notwendigen Zuschüssen.

Dorsten. Minister und Bundestagspräsidenten waren beeindruckt und erschüttert und voll des Lobes für die Arbeit des Jüdischen Museums. Doch zu einer sicheren Finanzierung ist es seit Jahren nicht gekommen. Jedes Jahr fehlen mindestens 50.000 Euro. Jetzt befürchtet Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, dass hier „die Lichter ausgehen“.

Der Hilferuf war Teil der Haushaltsrede des Bürgermeisters. Denn Dorstens Finanzlage ist mäßig, gleichwohl verläuft alles „planmäßig“. „Wir müssen uns keine Sorgen über die Jahre 2014 bis 2016 machen“, so der Bürgermeister. „Wir kommen klar. Zunächst ohne weitere Sparpakete, auch zunächst ohne weitere Steuererhöhungen.“ Ab 2017 werde es schwierig, denn 2021 muss ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden. Und einen genehmigungsfähigen Sanierungsplan bis 2021 könne Dorsten derzeit nicht vorlegen. Man hoffe auf die neue Bundesregierung.

Eine Schelte an den Kreis gebe es nicht, so Lütkenhorst, denn die Erhöhung der Kreisumlage für Dorsten um 500.000 Euro sei ausschließlich durch den Landschaftsverband zu verantworten.

Dorsten werde sich nun intensiv um das Thema Schulen kümmern, kündigte der Bürgermeister an. „Wir sind uns einig, dass wir Grundschulstandorte erhalten müssen, aber wir werden darüber reden müssen, in welcher Form und an welchem Standort der beste Unterricht mit der besten individuellen Förderung für unsere Kinder möglich ist.“ Eltern wollten Verlässlichkeit und Planungssicherheit, sie hätten keine Angst vor Veränderungen. Aber es sei Eile geboten.

Klar äußerte sich der Bürgermeister zu den Freibadwünschen: „Ich bin davon überzeugt, dass wir in Dorsten kein neues Freibad brauchen.“

Nach den aktuellen Berechnungen wird das nächste Jahr noch ein Minus von 270.000 Euro haben. Nach einem schönen Überschuss entwickelt in den folgenden Jahren entwickeln sich Finanzen aber in Richtung rote Zahlen.