Sensation im Kreis: Sechsfach im Bundestag


Bilder: Rita Stockhofe, Michael Gerdes, Michael Groß

Vest. Selten war das Vest Recklinghausen mit so vielen Politikern im Bundestag vertreten. Alle drei Wahlkreis haben je zwei Abgeordnete in Berlin: Die der SPD wurden direkt gewählt, die der CDU kamen über die Landesliste hinein.

Erst morgens um 3 Uhr war es sicher: Auch Rita Stockhofe (Bild) geht nach Berlin. Die CDU-Kandidatin aus Haltern hatte auf der Landesliste den eigentlich aussichtslosen Platz 50. „Aussichtslos“ nur deshalb, weil mit einem derart überwältigenden Sieg die CDU nicht in ihren kühnsten Träumen zu rechnen wagte.

Am Dienstagmorgen waren alle sechs Kreis-Politiker – von CDU wie von SPD – zu ihrer ersten Fraktions-Sitzung nach Berlin gereist. Richtig neu war es nur für Sven Volmering (CDU, Dorsten) und für Rita Stockhofe. Aber auch für Astrid Timmermann-Fechter (CDU), die in Marl wohnt und Kommunalpolitik macht und in Mühlheim arbeitet und nun Bundespolitik macht.

Im Vergleich mit den Bundesergebnissen ergibt sich für den Kreis kein großer Unterschied: Die SPD-Kandidaten legten ebenso zu wie die CDU-Kandidaten. Michael Groß (SPD, Wahlkreis 122) um 3,1 Punkte, Rita Stockhofe (CDU, 122) um 4,7, Frank Schwabe (SPD, 121) um 2,1, Philipp Mißfelder (CDU, 121) um 3,6 Punkte; Michael Gerdes (SPD, 125) um 3,0 Punkte, Sven Volmering (CDU, 125) um 3,6 Punkte. Bei den Zweitstimmen konnte die SPD um 3 bis 3,3 Punkte zulegen, die CDU um 5,5 bis 6,1 Punkte.

Astrid Timmermann-Fechter, die 2009 in Marl/Haltern/Ostvest kandidierte, trat nun in Mülheim an und legte um 4,5 Punkte zu, ihr Gegenspieler nur um 0,8 Punkte. Beide sind im neuen Bundestag.

Der Kreis Recklinghausen bleibt also traditionell in der Hand der SPD, ihre Kandidaten werden seit Jahrzehnten direkt in den Bundestag gewählt. Über die Landesliste rückten zuletzt 1990 drei CDU-Politiker in den Bundestag, die im Kreis kandidiert hatten: Erwin Marschewski, Renate Diemers und Ronald Pofalla. Auch Agnes Hürland (1972 bis 1991 im Bundestag, Staatssekretärin im Verteidigungsministerium) war nie direkt gewählt worden.


Bilder: Sven Volmering, Philipp Mißfelder, Frank Schwabe

„Ein überragendes Ergebnis“, freut sich der CDU-Kreisgeschäftsführer Ludger Samson. Insbesondere der Einzug der Halternerin Rita Stockhofe sei eine Sensation. Bis zu ihrer Nominierung in Haltern sei sie nicht einmal auf Kreisebene bekannt gewesen. Sie habe sich aber „engagiert und mit viel Herzblut“ in den Wahlkampf gestürzt.

Ob dieses Ergebnis in vier Jahren wiederholt werden kann? In der CDU wagt man noch nicht darüber nachzudenken.

Samstag, 28. September 2013, 12:25 • Verfasst in Vest

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.