Bild: Fast scheint es so, als orakelt Peer Steinbrück neben Angela Merkel über ein große Koalition: „Das Wir entscheidet“. Bild: Grone

Vest. Die eine Kandidatin wird als selbstgefällig kritisiert, der nächste verwirrt uns mit ganz und gar un-staatsmännischen Sprüchen. Und alle anderen haben keine reelle Chance, Bundeskanzler zu werden. An diesem Wochenende geht es darum: Bleibt Angela Merkel weitere vier Jahre im Amt oder übernimmt Peer Steinbrück das Regieren? Seit Wochen nerven uns Umfragen, Diskussionen und Analysen: Wer will was, was könnte sein. Hat es geholfen?

Auch knallharte Fragen von Politik-Journalisten und Show-Größen konnten die Wahlkampf-Themen nicht zu einer dramatischen Schicksals-Entscheidung pushen. Nur Fingerzeige erregten unsere Aufmerksamkeit: Die Raute, die die Hände von Angela Merkel bilden. Oder der hochgereckte Mittelfinger als stille Antwort auf provozierende Fragen von Peer Steinbrück.

Welche Wahl haben die Bürger des Kreises?

Wahlkreis 121 (mit Recklinghausen und Waltrop) wird seit 2005 von Frank Schwabe vertreten (seit 1961 stellt die SPD die Abgeordneten). 2009 kam Philipp Mißfelder (CDU) auf Platz 2 und rückte über die Reserveliste in den Bundestag (und tritt auch diesmal wieder an). Für die FDP bewirbt sich Mathias Richter, für die Grünen Sebastian Ohler.

Wahlkreis 122 (mit Datteln, Haltern, Herten, Marl und OE) wird seit 2009 von Michael Groß vertreten. Die CDU-Kandidatin Astrid Timmermann-Fechter tritt diesmal in Mülheim an. Seit 1965 stellt die SPD die Abgeordneten. Erstmals tritt Rita Stockhofe (CDU) an, für die FDP ist es Mirjam Forszpaniak, für die Grünen Maaike Thomas und als Einzelbewerber Udo Surmann.

Wahlkreis 125 (mit Dorsten) wird von Michael Gerdes (SPD) vertreten, auch hier stellt die SPD seit 1965 die Abgeordneten. Wie bei der letzten Wahl tritt wieder Sven Volmering (CDU) gegen ihn an, von der FDP Sebastian Steinzen und von den Grünen Elke-Marita Stuckel-Lotz. Insgesamt neun Kandidaten treten an.

Linke, Piraten, NPD und AfD schicken ebenfalls Kandidaten ins Rennen, die allesamt keine Chance haben.

Da keine Sensationen in Sichtweite sind, darf man vom Verbleib der drei lokalen SPD-Kandidaten im Bundestag ausgehen. Wer hat sonst noch eine Chance? Auf der CDU-Landesliste NRW steht Phillip Mißfelder auf Platz 14 (sollte reichen), Volmering auf Platz 26 (könnte klappen) und Rita Stockhofe auf Platz 50 (keine Chance). Die lokalen Grünen-Kandidaten schafften im Land keinen Listenplatz unter den ersten 40. Wenn die Piraten-Partei überraschenderweise mehr als 5 Prozent schafft, dann ist auch die Marlerin Melanie Kalkowski drin (Landesliste Platz 1).

Der Wahlkreis 121 hat 168.976 mögliche Wähler, in 122 gibt es 191.392 und in 125 genau 203.316 – macht zusammen fast 564.000.

Wenn am Sonntag die Wahlergebnisse ausgezählt werden, können Interessierte den Verlauf und Ausgang im Kreis Recklinghausen verfolgen: Ab 18 Uhr, nach Schließen der Wahllokale, werden im Foyer des Kreishaus Recklinghausen (1. OG) laufend aktuelle Ergebnisse aus den Wahlkreisen 121 und 122 präsentiert.

Wer sich lieber daheim über das Wahlgeschehen im Kreis und in den Städten informieren möchte, kann dies über einen Link auf der Internetseite des Kreises Recklinghausen www.kreis-re.de tun. Ergebnisse gibt es auch über eine Web App mit dem Namen „Wahlportal“.