Autohof in Marl: Stadt sieht keine Möglichkeit

Marl. Vor einem Jahr waren die Politiker begeistert: Ein Autohof an einer der beiden Autobahnen könnte eine lukrative Sache für die Stadt sein. Der Vorschlag der Linken wurde vom Stadtplanungsausschuss höchst wohlwollend behandelt und von Baudezernent Wolfgang Seckler gestützt. Jetzt kommt die Absage: „Wirtschaftlich risikoreich“, meint der Landesbetrieb Straßenbau. Und dem konkreten Interesse eines Investors für Anschlussstelle A52/Frentrop wird eine Absage erteilt: „Unerwünschtere Siedlungsansatz“.

Dabei war der Vorschlag der Linken geeignet, ein Problem des Landes zu lösen: Es fehlen an der A43 100 Lkw-Parkplätze. Deshalb gab es die Überlegung, die Rastanlage Hohe Mark um ein Vielfaches zu vergrößern. Was prompt in Haltern zu Protesten führte. Auch andere Städte im Verlauf der Autobahn waren strikt gegen neue Parkflächen auf ihrem Gebiet.

Die Marler Politiker sahen das im Herbst 2012 anders. Als die Linken schwärmten, so ein Autohof sei ein lukrativer Standort für eine ganze Reihe von Unternehmen (Imbissbetriebe, Werkstätten, Tankstellen, Zubehör/Ersatzteile, Lkw-Waschanlagen, Automatenaufsteller, Sanitär- und Verpflegungsmöglichkeiten), da stimmten die Politiker ein: Man solle eine Betreibergesellschaft mit ins Boot nehmen und private Investoren suchen. Passende Grundstücke an der A52 sowie der A43 gebe es, bestätigte die Verwaltung. Allerdings müsse man zunächst genau prüfen.

Ergebnis: Bei den vorgeschlagenen Flächen liege kein Baurecht vor. Die Fläche an der A52/Frentrop, heute ein 3800 qm großer Parkplatz, sieht der RVR als nicht geeignet, weil er sich „an einer Engstelle des Regionalen Grünzuges befindet“.

Zu einem anderen möglichen Standort (A52/Zufahrt von der Brassert-/Paul-Baumann-Straße) sagt die Verwaltung nichts. Die Fläche war vor vielen Jahren schon mal als Diskotheken-Standort im Gespräch.

Dabei hätte ein Autohof eine positive Auswirkung auf Marl: Zahlreiche Lastwagen hatten bislang den Marktplatz Brassert für eine Übernachtung angesteuert, weil in der Region zu wenig Parkplätze vorhanden sind.

Doch die Verwaltung sieht „keine Möglichkeit in der Nähe von Anschlussstellen einen Autohof planungsrechtlich sicherzustellen“.

Montag, 23. September 2013, 9:31 • Verfasst in Marl

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