Keine Angst vor roten Zahlen

Vest. Blühende Landschaften – nur in Marl nicht? Die Landesregierung hat mitten im Sommer(-loch) eine Statistik vorgelegt, wonach das Gewerbesteuer-Aufkommen in den Kreisstädten erfreulich zugenommen hat. Nur Marl steht mit einem Minus von 17,2 Prozent in den roten Zahlen. Und doch ist die Stadt höchst zufrieden.

Im Kreis sind im ersten Halbjahr 2013 mehr als 100 Millionen Euro Gewerbesteuern eingenommen worden, 2,9 Millionen mehr als vor einem Jahr. In Datteln waren es sogar 71,7 Prozent mehr, in Haltern 46,7 Prozent. Herten hat sich um 1,4 Prozent verschlechtert, Dorsten um 01, Prozent verbessert, Recklinghausen um 8,6 Prozent.

Und in Marl kamen 4,7 Millionen weniger in die Kasse, „nur“ 22,8 Millionen. Trotzdem deutet alles darauf hin, dass am Jahresende die erwarteten 57,8 Millionen überschritten werden.

Denn Marl ist etwas Besonderes: Die Abhängigkeit von einigen ganz großen Steuerzahlern macht die sommerlichen Zwischenzahlen zu reinen Zufällen. Bescheide über 56,6 Millionen Euro waren im Januar rausgegangen, darauf kommen erwartete Nachzahlungen aus Betriebsprüfungen. Letztes Jahr lagen die Nachzahlungen bei 20 Millionen und führten zum Rekord-Ergebnis von fast 75 Millionen Euro Gewerbesteuern.

Es kann aber auch umgekehrt gehen. Vor einigen Jahren machte Dorsten die schmerzliche Erfahrung, da gab es etwas Unmögliches: Negative Gewerbesteuern. Die Stadt musste mehr Geld zurückzahlen, als sie eingenommen hatte.

Montag, 26. August 2013, 9:59 • Verfasst in Vest

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