Maincor ist zahlungsunfähig


Bild: Nachbar des Chemieparks: Maincor an der Brassertstraße (rechts). Hier stand früher der Schacht 3 des Bergewerks Brassert. Die Gebäude blieben zum Teil erhalten.

Marl. Der Marler Rohrhersteller Maincor ist zahlungsunfähig. Die 100 Mitarbeiter haben ihr (am 15. August fälliges) Juli-Gehalt nicht bekommen. Das Schweinfurter Amtsgericht (Sitz der Unternehmensgruppe Maincor) hat einem „Insolvenzantrag in Eigenverantwortung“ zugestimmt. Wie es in Marl weitergeht, ist unklar.

Ursache sollen die Wirtschaftskrise des europäischen Auslandes und viele riskante Zukäufe gewesen sein. Maincor galt jahrelang als erfolgreiches Vorzeigeunternehmen. Jetzt soll der Vorstand um Dieter Pfister unter Aufsicht einen Insolvenzplan erstellen. Das Unternehmen hat bereits einen Stellenabbau angekündigt, um die „marktfähigen Standorte neu aufzustellen“. Der Kernbereich soll erhalten bleiben, Stellenstreichungen soll es insbesondere im Ausland geben.

Maincor hatte im Juni 2006 den Marler Hersteller von Kunststoffrohren Uponor Anger übernommen. Dahinter steckte System.

Dieter Pfister war Vorstandsmitglied des finnischen Unternehmens Uponor (zu dem auch der Marler Betrieb gehörte). Als sich der Konzern aus strategischen Gründen zurückzog, kam Pfister im Zuge eines Management Bay-Outs 2004 an zwei Firmen und übernahm 2006 das Marler Unternehmen mit 70 Arbeitsplätzen. Auf dem 74.000 qm großen Gelände (früher Schacht 3 der Zeche Brassert) werden Kunststoffrohrsysteme und Schächte für private und öffentliche Abwasserleitungen hergestellt.

Das Unternehmen Uponor Klärtechnick GmbH, mit 40 Mitarbeitern ebenfalls auf dem Grundstück tätig, wurde 2008 zur Huber DeWaTec GmbH, machte jahrelang Verluste und wurde im April dieses Jahres aufgelöst.

Samstag, 24. August 2013, 15:15 • Verfasst in Marl

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