Bild: Direkt am Ort des Geschehens am Silbersee I, wo eine Fläche von 80 x 100 Meter abgebrochen ist: Holger Gerling, Werksleiter (links) und Reinhard Heine, Betriebsleiter der Quarzwerke GmbH.

Lavesum/Region (rk). Riesiger Andrang an den Silberseen – nichts geht mehr. Besonders am Wochenende herrschen katastrophale Zustände. „Die ganze Werkstraße wird zugeparkt, Rettungsfahrzeuge können kaum hindurchgekommen“, so Werksleiter Holger Gerling von der Quarzwerke GmbH, Quarzsand- und Mahlwerk Haltern.

Auch der etwas weiter liegende Silbersee I Richtung Lavesum blieb in letzter Zeit nicht verschont: Eine Reihe verschiedener Reifenspuren sind selbst in den hohen Sandbergen gut sichtbar, wo kürzlich ganz in der Nähe ein Böschungsbruch stattfand: Eine Fläche von 80 x 100 Meter Sand hatte sich vom Ufer gelöst. Holger Gerling und Betriebsleiter Reinhard Heine machen deutlich, dass in dem abgesperrten Bereich Lebensgefahr besteht. Und das nicht nur für Fußgänger, sondern insbesondere auch für Quad- und Motorradfahrer. „Zu unserem großen Ärgernis dringen Menschen zum Tagebau ein, obwohl überall Verbotsschilder aufgestellt sind. Zäune werden kaputtgeschnitten, Tore zerstört“, so Gerling. Sowohl am Silbersee I und an großen Teilen des Silbersees II werde aktuell Tagebau betrieben und seien deshalb gesperrt. Quad- und Motorradfahrer würden über Hügel fahren, mit bis zu 100 Stundenkilometern. „Sie riskieren ihr Leben. Teilweise tun sich Löcher auf, die man vorher ebenso wenig sieht wie die gespannten Seile an den Baggerschiffen und Rohrleitungen.“

Es gebe immer wieder Böschungsbrüche im aktiven Tagebau Silbersee I, die eine stetige Gefahr bedeuten. Über die genauen Ursachen für die Unterspülung am Silbersee I wurde mit dem Geologischen Dienst und der Bezirksregierung gesprochen. Auch das wilde Baden und Befahren der abgesperrten Gebiete waren Gesprächsgegenstand.

Gerling und Heine bitten nochmals eindringlich alle Besucher, nur das für das Baden erlaubte Strandgelände am Silbersee II, der eine Strandfläche von 9 Hektar hat, aufzusuchen, um Gefahren zu vermeiden. 1.800 Parkplätze sind hier vorhanden.