Marl, die Stadt der Wohnparks


Bild: Die Schule an der Goethestraße 1924. Jetzt soll sie als „Goethe-Residenz“ zu Wohnzwecken umgebaut werden.

Marl. Die Stadt braucht Wohnungen für die Zukunft. Während Politik und Verwaltung Gutachten in Auftrag geben und Arbeitskreise etablieren, hat ein Bürger die Sache selber in die Hand genommen: Hubert Schulte-Kemper hat vier große Projekte am Start (für die er Käufer und Mieter sucht) und weitere in der Planung.

Ex-Ratsmitglied Schulte-Kemper führt zwar das Wort, doch er legt Wert auf die Zusammenhänge: Die Rudimo AG (Rund um die Immobilie) hat die Projekte, diese AG gehört wiederum der Fakt AG, in beiden AGs ist Schulte-Kemper Vorstandsvorsitzender.

„Wohnpark Lipper Weg“ heißt das großflächige Gelände hinter den beiden 6-geschossigen Hochhäusern nahe der A52 in Drewer-Nord. „Gut und günstig“, charakterisiert Schulte-Kemper das Angebot. Ein Haus für Mietwohnungen, eines für Eigentum. Dahinter entsteht ein großzügíger Familienpark.

Weil Frank Wieschollek Partner in der Fakt AG ist, gibt es nun auch Baupläne für die ehemalige Schule an der Goethestraße. Sie soll zu 26 Wohnungen umgebaut werden („Goethe-Residenz“), weitere zwölf entstehen auf dem Gelände der noch stehenden Turnhalle. Die Gebäude schließen an den Schiller-Goethe-Park an, für den die Stadt noch 4000 qm ihres Geländes abgeben soll.

Wohnungen für 180.000 Euro

Für den „Wohnpark St. Heinrich“ an der Herzlia-Allee hat sich Schulte-Kemper im Wohnbau erfahrene Partner an die Seite genommen, die für 180.000 Euro 127 qm große Wohnungen erstellen wollen. Das sei am Ende billiger als eine Mietwohnung. In den nächsten Wochen soll das verbliebene Wohnhaus abgerissen werden, zum Jahresende der letzte Bauernhof. Er sei einfach nicht mehr zu retten gewesen.

Bleibt noch der Handwerkerhof, der nun auch vermarktet wird „und den ich 1996 selber initiiert habe“, wie Schulte-Kemper sich stolz erinnert. Als erstes soll neben der Grubenausbauwerkstatt (Eventhalle Zeche Victoria) ein Bürogebäude mit 1100 qm entstehen. Die Baugenehmigung gibt es schon, Fertigstellung April/Mai 2014. Wer der Nutzer ist, wollte Schulte-Kemper nicht sagen. Daran sollen sich zehn Einfamilienhäuser anschließen für Handwerker mit einem nichtstörenden Gewerbe.

Alle Maßnahmen zusammen kommen auf ein Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro. Ausgeschrieben werden die Arbeiten nur für Marler Betriebe. Man wünscht sich Kooperationspartner, betont Rudimo-Vorstandsmitglied Wolfgang Quecke. Und man erwarte, dass diese Partner auch Eigentum erwerben. „Dieser Weg ist einmalig“, so Schulte-Kemper.

Weitere Pläne hat er längst angestoßen: Die Entscheidung über das Gelände des Jahn-Sportplatzes steht noch aus. Und über die Zukunft des Hallenbad-Geländes (nebst nebenliegender Schule) wird auch schon nachgedacht. Schulte-Kemper hat seine Ideen dazu bereits präsentiert.

Donnerstag, 18. Juli 2013, 8:50 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.