Die Stadt läuft den Bilanzen hinterher

Marl. Es wird noch drei Jahre dauern, bis die Jahresrechnungen der Stadt Marl auf einem aktuellen Stand sind. Das sind Jahre zu viel für die Bezirksregierung, die die Bilanz 2012 am 1. Oktober dieses Jahres sehen will. Sonst gibt es keine Landesgelder mehr.

Bürgermeister Werner Arndt schwebt zwischen Hoffen und Bangen: „Wenn wir die neuen Millionen nicht bekommen, dann können wir das Rathaus abschließen.“ Uwe Göddenhenrich (CDU) machte im Haupt- und Finanzausschuss Druck: Bereits im März habe man die Aufstockung der Kämmerei um vier Leute beschlossen.

Noch blieb der Bürgermeister gelassen. Auch andere Gemeinde hinkten Jahre hinterher. Einfach Personal umsetzen gehe nicht. „Nein, wir kriegen es schneller nicht hin.“ Und auf Nachhaken von Andreas Kolk (CDU), warum man die Stellen nicht ausschreibe, verwies Arndt auf den langen Verfahrensweg. Als Uwe Göddenhenrich die Möglichkeit ins Spiel brachte, Mitarbeiter zu dieser Aufgabe „abzukommandieren“, fuhr Arndt aus der Haut: „Sie langweilen uns damit!“ „Du kommst hier ständig mit irgendwelchen absurden Ideen. Lass uns doch einfach unsere Arbeit machen. Das nervt mich, das bringt uns kein Stück weiter.“

Die Verwaltung habe so wenig Personal in einigen Bereichen, dass Aufgaben liegenbleiben, wenn ein Mitarbeiter ausfällt. Da lief auch die Forderung von Fritz Dechert (Wir für Marl) ins Leere: Ähnlich große Städte wie Marl kämen mit weniger Personal aus. Arndt solle seine Aussage, die Verwaltung habe zu wenig Personal, mit Zahlen belegen.

Die Einsparung von 81 Stellen ist schon geklärt. Die Politik hatte das Streichen von 34 weiteren beschlossen.

Montag, 24. Juni 2013, 9:33 • Verfasst in Marl

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