Gefährliches Abenteuer

Dorsten. Kann es in einer von Grund auf durchgeplanten Stadt noch eine überraschende Abenteuerecke geben? In Barkenberg war das jahrzehntelang möglich, bejubelt unter den Augen der Behörden. Plötzlich ist Schluss: Das selbstgebaute „Vereinsheim“ ist stark einsturzgefährdet und überhaupt ist vieles nicht in Ordnung.

Nachdem kürzlich ein 18-jähriges Mädchen in Datteln von einer Schaukel erschlagen worden war, schrillten im Dorstener Bauordnungsamt die Alarmglocken. Eine Kontrolle des Spielplatzes nahe der Gesamtschule brachte eine vernichtende Bilanz: Das Vereinsheim „stark einsturzgefährdet“, das Schwimmbecken darf nicht mehr benutzt werden. Es gibt keinerlei Baugenehmigungen.

Der kleine Verein, der jeden Sommer hier einen Ferienspaß anbietet, befürchtet ein Ende. 21 Mitglieder zahlen 12,50 Euro Jahresbeitrag. Die Kinder, die hier Ferien machen, kommen zum großen Teil aus benachteiligten Familien, die nicht in Urlaub fahren können, sorgt sich Petra Tillner, Kassiererin des Vereins.

Was alle verwundert: Den Verein gibt es schon seit 34 Jahren, die Stadt weiß, wie es dort aussieht, denn sie füllt schon mal den Spielsand nach. Und jetzt soll alles ratzfatz abgerissen werden? Der Verein verweist für das Vereinsheim auf ein 24er Mauerwerk mit Stahlträgern, nur am Dach müsste was gemacht werden. Ein Statiker sah durchhängende Decke und lose Trapezbleche. Ein Wind könnte schon gefährlich werden. „Ab Grasnarbe aufwärts“ gebe es Problem.

Ein Sponsor soll das Vereinsheim sanieren, doch die Stadt habe die Lösungsangebote abgelehnt, so ein Vertreter des Jugendparlaments. Dass es Handlungsbedarf gibt, daran besteht offenbar kein Zweifel.

Die Stadt macht Druck: Die Nutzung der maroden Gebäude ist mit sofortiger Wirkung untersagt. Trotzdem soll es in den Sommerferien wieder den Ferienspaß geben. Aber nur, wenn der Verein einen Auflagenkatalog zur Gefahrenabwehr und Sicherheit der Kinder erfüllt. Die bestehenden Gebäude bleiben gesperrt.

Samstag, 29. Juni 2013, 12:33 • Verfasst in Dorsten

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