Vest. Jahrzehntelang war er eine fest Adresse, wenn es um Feiern und Veranstaltungen im Kreis ging. Jetzt wird der Saalbau an der Dorstener Straße in Recklinghausen eingerissen.

Bürgermeister Wolfgang Pantförder warf den ersten Stein, genauer gesagt: Er ließ den Bagger gegen den Eingang krachen. Bis Herbst geht es weiter (mit Profis), parallel wird das Bebauungsplanverfahren vorangetrieben, das Ende 2013 abgeschlossen sein soll, um 2014 mit der Vermarktung der Grundstücke zu beginnen.

Die Kosten für die Abbruch- und Baureifmachungsarbeiten (1,2 Millionen Euro) werden durch den Verkauf der Grundstücke finanziert.

Geplant ist auf 16.000 Quadratmetern eine Wohnbebauung entlang der Dorstener Straße im Stil der umliegenden Stadtvillen. „Wir wollen im Bereich der Innenstadt hochwertiges Wohnen möglich machen, das Gewerbe mit einbeziehen kann“, sagt Recklinghausens Baudezernent Christoph Tesche.

So sieht das Konzept aus:

1. Bis zu sechs dreigeschossige Einzelhäuser sollen auf der westlichen Fläche des bisherigen Saalbau-Geländes entstehen.

2. Markenzeichen der neuen Bebauung soll ein kleiner Platz auf Höhe der Limperstraße werden – zwischen Cäcilienhöhe und Dorstener Straße. Von dort führt die Treppe zur Cäcilienhöhe, um die Verbindung für Fußgänger zu erhalten.

3. Für die Fläche des heutigen Parkplatzes sucht die Stadt einen Investor (hochwertige drei- bis viergeschossige Wohnungen, eventuell mit Ladenzeile).

Die hinteren Grünflächen sollen unangetastet bleiben (für Gärten). Hinter dem Saalbau befinden sich ehemalige Luftschutzstollen, die durch das Konzept nicht berührt werden. Die aktive Vermarktung wird im kommenden Frühjahr beginnen.

Der städtische Saalbau beherbergte bis 1965 die Ruhrfestspiele und wurde im Jahre 2000 wegen brandschutztechnischer Mängel geschlossen. Seitdem ist er ungenutzt, eine Revitalisierung scheiterte an einem finanzierbaren Gesamtkonzept.