Marl. Auf dem Gelände der August-Döhr-Grundschule (Gaußstraße/Max-Planck-Straße) wird eine weitere, viergruppige Kindertagesstätte gebaut. Nur so kann die Stadt den voraussichtlichen Bedarf an Plätzen für unter Dreijährige decken.

Die Maßnahme wird mindestens 2,3 Millionen Euro kosten, meint die Verwaltung. Also mehr als die bisher geschätzten zwei Millionen. Grund ist die zusätzliche Erschließung. Denn mit der Neuansiedlung ist eine Umgestaltung des Bereichs Gauß-/Max-Planck-Straße erforderlich. Die Umbaumaßnahmen und eine Verlegung des Zugangs der August-Döhr-Schule müssen die fast zeitgleichen Verkehrsabläufe (Holen und Bringen für die Kita und die Schule) im Bereich der Zufahrtstraßen trennen. Kosten: 175.000 Euro. Weitere 130.000 kostet die Bereitstellung zusätzlicher Parkplätze und die Sicherstellung der Rettungswege. Und es könnte noch teurer werden: Noch nicht geprüft ist Anbindung an die Ver- und Entsorgung.

Eigentlich ist diese Stelle für eine Kita nur zweite Wahl. Ursprünglich sollte die Kita an der Zufahrt zum stillgelegten Hallenbad gebaut werden. Dort gibt es noch immer eine ungenutzte frühere Schule (die zwischenzeitlich mal als neuer Standort für die Günther-Eckerland-Realschule im Gespräch war).

Doch die Politiker haben andere Ideen. „Aus städtebaulichen Gründen“ sollen hier weder Kindergärten noch Schulen stehen. Marl hofft, dass einmal ein Investor das Schul- und das Hallenbad-Gelände übernimmt und hier ein neuer, zentrumsnaher Stadtteil entsteht.

In der Vergangenheit hatte es keine Interessenten für diesen Plan gegeben. Doch der Marler Investor Hubert Schulte-Kemper hatte 2011 einen Vorschlag gemacht. Ob er zum Tragen kommt, ist eine politische Frage - und finanzielle.