Zu viele Krankenhausbetten

Vest. Wenn es um die Zahl der Krankenhäuser und der Krankenhausbetten geht, dann ist des Vest sehr gut bestückt. Doch das ist kein Grund zur Freude: „Zu gut“ ist offensichtlich die Ausstattung. Mehrere hundert Betten könnten wegfallen, diese Prognose geht aus dem Krankenhausbedarfsplan der Landesregierung für 2015 hervor.

Der Kreis hat insgesamt 17 Krankenhäuser mit 5096 Betten. Schwerpunkte sind Recklinghausen (Prosper, Knappschaft, Elisabeth), Marl (Marien, Paracelsus, LWL-Klinik) und Herten (Gertrudis/Westerholt, Elisabeth, LWL-Klinik).

Umgerechnet bedeutet das 8,2 Betten je 1000 Einwohner (625.000 Einwohner im Kreis). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 5,7, in den OECD-Ländern sind es nur 3,8. Wenn sich das Vest an den Bundesdurchschnitt anpasst, müssten 1534 Betten abgebaut werden.

So hart wird es nicht kommen. Die Landesregierung will rund 10.000 Betten (von 124.000) streichen. Das wären immerhin noch 459 Betten für den Kreis – die Größenordnung eines respektablen Hauses.

Die Kliniken wehren sich: Die Bettenzahl sei nicht der richtige Maßstab. Außerdem habe man ja schon neue Wege eingeschlagen, biete immer mehr Spezialisierungen an – aber eben nicht in jedem Krankenhaus.

Dazu kommen Verbünde, z.B.: Klinikum Vest (Paracelsus-Klinik und Knappschafts-Krankenhaus); Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord KKNR (Elisabeth Dorsten, Sixtus Haltern, Marien Marl, Gertrudis Herten). Hintergrund: Nur große Häuser haben eine wirtschaftliche Zukunft und garantierten eine gute Ausgangslage.

Denn die Finanzlage wird immer enger. In diesem Jahr könnte schon jedes zweite Krankenhaus in die roten Zahlen kommen. Sie setzen auf Hilfe der Bundesregierung. Sonst sei ein Personalabbau unabwendbar.

Sonntag, 26. Mai 2013, 13:55 • Verfasst in Vest

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