Dorsten: Schwerer Stand für Sekundarschule


Bild: Vor einem viertel Jahrhundert: Der Schulkomplex Pliesterbecker Straße.

Dorsten. Im nächsten Jahr bekommt das Schulzentram an der Pliesterbecker Straße eine Sekundarschule und ersetzt langfristig die Haupt- und Realschule. Soweit die bisherigen Pläne. Doch jetzt schlägt der pädagogische Arbeitskreis eine zweite Gesamtschule vor. Wichtiges Argument: An einer Sekundarschule kann man kein Abitur machen.

Platz zum Lernen hat Dorsten bereits zuhauf: 900 Kinder könnten unterrichtet werden, Legt man die letzten drei Geburtsjahrgänge zugrunde, dann werden es bald nur noch 500 sein. Drei Schulen bieten den Weg bis zum Abitur an: Das Gymnasium Petrinum und das Gymnasium St. Ursula sowie die Gesamtschule in Wulfen. An der Pliesterbecker Straße könnte eine weitere Gesamtschule eingerichtet werden.

Den Eltern gefällt die Idee, weil dann in Holsterhausen ein Konzept bis hin zu einer Oberstufe angeboten wird. Gerade weil die Möglichkeit fehle, das Abitur zu machen, hätten Sekundarschulen einen schweren Stand.

Andererseits möchten die Politiker nicht durch ein erweitertes Angebot bei gleichzeitig sinkenden Schülerzahlen die bestehenden Einrichtungen in ihrer Existenz gefährden.

Wenn heute 50 Prozent der Kinder das Abitur machen, dann wären das bei 500 Schülern immerhin 250. Die bestehenden Einrichtungen haben schon heute mehr Plätze.

Welches Kind welche Schule besucht, das entscheiden die Eltern. Zunächst einmal haben sie entschieden, dass „ihr“ Kind nicht auf eine Hauptschule gehört – davon gibt es deshalb immer weniger. Zugleich ist das Interesse an Gesamtschulen gewachsen, wie die starke Nachfrage in Wulfen beweist. Aber auch die Abwanderung in die Nachbargemeinde Schermbeck, wohin Dorstener Schüler in der Stärke einer Klasse täglich fahren.

Welches die richtige Schulform für das Zentrum an der Pliesterbecker Straße ist, darüber wird jetzt diskutiert. Ob bereits im nächsten Jahr eine der beiden Alternativen mit der Arbeit beginnen kann, scheint zweifelhaft.

Info Sekundarschule:

Nordrhein-Westfalen einigten sich die Landesregierung (SPD und Grüne) mit der CDU im Juli 2011 auf die Einführung einer Sekundarschule. In den Klassen fünf und sechs gibt es gemeinsames Lernen gibt es dabei; dieses wird differenziert gestaltet, da kein gymnasiales Niveau für alle verpflichtend ist. Eine Oberstufe hat diese Schulform nicht.

Friday, 17. May 2013, 10:03 • Verfasst in Dorsten

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