Dorsten. Von kompakt zu breit: Die „Mercaden“, die an Stelle des geschlossenen Lippetorcenters gebaut werden sollen, werden weitaus mehr Fläche in Anspruch nehmen als zunächst angekündigt. Nun sollen nicht nur die beiden benachbarten Wohnhäuser am Westwall fallen sondern auch noch das danebenliegende frühere Kinderheim. Das neue Center soll nun Ende 2015 eröffnen.

Während es bislang hieß, der Baubeginn hinge vom Vertrag mit einem Ankermieter ab, so ist jetzt die Baugenehmigung entscheidend für den Startschuss – sagt der Investor Herbert Krämer.

Der hat nun seine neuen Pläne öffentlich vorgestellt und musste sich auch kritische Worte anhören. Auf 12.500 qm will er bauen, der Ankermieter soll 4500 qm bekommen. Das soll der Lebensmittelmarkt Kaufland sein, der schon seit Jahren nach Dorsten möchte.

Noch vor der Sommerpause wünscht sich Krämer (der in Bergisch-Gladbach ein ähnliches, erfolgreiches Center gebaut hat) die Entscheidungen des Rates, damit er sofort mit dem Abriss des Lippetorcenters beginnen kann. 60 Millionen Euro will er investieren. Partner mit Eigenkapital und Banken stehen bereit.

Die Stadt finanziert eine neue Umgebung, unter anderem soll der Zugang von der Lippestraße zum Untergeschoss zugekippt werden. Für seinen Part bekommt Dorsten drei Millionen Fördermittel vom Land. Mittlerweile gibt es in den Plänen auch wieder einen Durchgang von der Lippestraße durch das Center zum Kanal. Möglich soll auch eine Gastronomie am Wasser sein.

Für den Westwall wird sich so einiges ändern. Stündlich werden 200 Pkw ein- und 200 ausfahren (420 Parkplätze, eine Stunde frei). Die Ampelschaltung soll optimiert werden, eine Ampel an der Lippestraße dazukommen und das Tempo auf dem Westwall auf 30 km/h gedrosselt werden.

Aus Kirchhellen, Marl und Schermbeck sollen auch noch Käufer kommen, Krämer schätzt den Einzugsbereich auf 180.000 Menschen.

Sorgen um die gewaltigen Dimensionen des neuen Centers kontern die Befürworter: Die Lippestraße schwächele bereits als Einkaufsstraße. Im abgesperrten Ex-Center sollen sich doch nicht nur Fledermäuse wohlfühlen!