Alarmierende Entwicklung

Bild: Im Patientenwohnzimmer treffen sich die Jugendlichen zum Reden und Fernsehen.

Marl. Immer mehr 15- bis 18-Jährige suchen Hilfe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Haardklinik. Der Landschaftsverband vergrößert deshalb sein Angebot und eröffnet eine weitere Station mit zehn Plätzen. Die Behandlungsanfragen haben seit 2009 um 50 Prozent zugenommen (von 282 auf 582).

„Der häufigste Grund sind Symptome einer Depression“, so Fachärztin Dr. Christiane Abdallah. Das können Rückzugstendenzen aber auch ein aggressives Verhalten sein. Oder ein größeres Bedürfnis nach Nähe, oft im Zusammenspiel mit Kopf- oder Bauchschmerzen. Andere Ursachen sind Schulstress, familiäre Konflikte, eine genetische Veranlagung oder die Anforderungen, die der Übergang vom Kind zum Erwachsenen mit sich bringt.

Die Klinik in Marl-Sinsen erhöht die Zahl der Stationen für 15- bis 21-Jährige auf acht. Bauliche Veränderungen sind nicht nötig, da es bei der Betreuung der 7- bis 14-Jährigen Veränderungen gibt. Erst im vergangenen Jahr war mit der Tagesklinik Bottrop die sechste teilstationäre Einrichtung der Marler Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet worden.

Neben der Hilfe bei den Symptomen einer Depression bietet das Team der neuen Station in Marl auch Unterstützung für Jugendliche, die unter Essstörungen, Ängsten, Zwängen oder Belastungsstörungen leiden (z.B. infolge eine traumatischen Erfahrung). Diese können sich in Form körperlicher Beschwerden äußern, die keine organische Ursache haben.

Mittwoch, 24. April 2013, 8:24 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.