Vest. Keine Stadt sieht so alt aus wie Herten: 6,4 Prozent der Bürger sind 80 Jahre alt oder älter. Und keine andere Stadt hat so wenig junge Menschen: Nur 15,9 Prozent sind unter 18 Jahre. Ähnlich ist die Struktur nur noch in der Nachbarstadt Marl, wo 15,8 Prozent jünger als 18 und 6,2 Prozent älter als 80 sind. Das geht aus einer neuen Statistik des Landes hervor.

Landesweit sieht die Entwicklung so aus: Vor 1976 waren noch 25,4 Prozent unter 18 Jahre und 2 Prozent über 80. 35 Jahre später sind 16,8 Prozent unter 18 und 5,4 Prozent über 80.

Früher lag der Kreis besser, heute liegt er schlechter als der Durchschnitt. Waren 1976 noch 26,7 Prozent unter 18 Jahre und 1,6 Prozent über 80, so sind es 2011 nur 16,2 Prozent unter 18 und 5,9 Prozent über 80 Jahre.

Die Stadt Recklinghausen hat 16 Prozent unter 16 und 6 Prozent ihrer Bürger über 80 Jahre, in Dorsten ist das Verhältnis recht günstig mit 16,8 zu 5,2 Prozent, ähnlich gut steht Haltern da mit 17,2 zu 5,5 Prozent. Beide Städte glänzten bereits in der Vergangenheit mit einer relativ jungen Struktur. In Dorsten war 1976 fast ein Drittel der Bevölkerung (31,3 Prozent) unter 18 Jahre.

Die Statistik lässt Raum für Interpretationen: Leben im Kreis so wenig junge Menschen, weil die Region so wenig attraktiv ist und nicht genügend Chancen bietet? Leben hier so viele ältere Menschen, weil es sie nach getaner Arbeit wieder in ihre Heimat zurückzieht? Und: Welche Konsequenzen müssen aus der Bevölkerungsentwicklung gezogen werden?