Eintritt für die Badewanne

Haltern. Die größte Badewanne des Ruhrgebietes gibt es nicht mehr umsonst. Ab 1. Mai sind zwei Euro für jeden Besucher fällig – wenn das Wetter schön und der Sicherheitsdienst unterwegs ist. Das Geld brauchen die Betreiber, um Vandalismus-Schäden zu beseitigen.

Seit mehr als 40 Jahren fasziniert der Hauch von Südsee-Flair zwischen Haltern und Dülmen: Feinster Sandstrand in freier Natur. Erst gab es Stress, weil die Seen als Folge von Quarzsand-Ausbaggerungen entstanden. Alles wurde besser, als der See II endlich zum Baden freigegeben wurde. Am 900 Meter langen Sandstrand konnten sich schon mal 20.000 Gäste tummeln.

Der Besuch war umsonst, nur für Parkplätze musste gezahlt werden (sechs Euro Pkw, vier Euro Motorrad). Mehr als 80 Prozent der Gäste kommen mit dem Wagen, das ergab eine Befragung im Sommer 2011. Mit dem 1. Mai kommt die Umstellung, dann wird nicht nach Auto sondern pro Kopf bezahlt.

Aber nur dann, wenn der Sicherheitsdienst unterwegs ist und einen Blick auf die Parkplätze wirft (900 Pkw, 100 Motorräder und Wohnmobile). Kassiert wird von der Silbersee-II-Gesellschaft, an der der Kommunalverband Ruhrgebiet, der Kreis, die Stadt Haltern, der Herzog von Croy, Wasag und Quarzwerke beteiligt sind.

Um den Badesee weiterhin in seiner gewohnten Erholungs-Qualität zu halten, müssen Wasserkontrollen durchgeführt werden, die DLRG muss vor Ort sein, Der Pächter der „Treibsand“-Gastronomie bekommt einen Teil der Einnahmen, weil er für die Strandreinigung und die Müllentsorgung zuständig ist.

Und dann der Vandalismus: Zäune werden durchtrennt, Bäume für Grillfeuer geschlagen, aus den Toiletten verschwinden Waschbecken und Spiegel, im See treiben Mülleimer. Weniger Vandalismus würde die Kosten niedriger halten.

Im See II wird kein Quarzsand mehr gefördert. Das Westufer ist Naturschutzgebiet und soll bepflanzt werden.

Montag, 22. April 2013, 10:24 • Verfasst in Vest

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