Der Kampf gegen die Ratte

Herten. Ratten sind der Inbegriff für Ekelfaktor und Krankheitsüberträger. In Herten sind drei Profifirmen unterwegs, die Ratten in Kanälen, Grünanlagen und rund um öffentliche Gebäude bekämpfen. Sichtet man in diesen Bereichen eine Ratte, hilft ein Anruf bei der Stadtverwaltung unter der zentralen Nummer (02366) 3030. Auf privatem Grund muss allerdings jeder selbst tätig werden.

„In einer Stadt leben mindestens genauso viele Ratten wie Menschen“, weiß Andreas Kaptur aus dem Bereich Stadtentwässerung. Um die Vermehrung im Zaum zu halten legt eine Schädlingsbekämpfungsfirma regelmäßig in jedem zweiten städtischen Kanalschacht Giftköder aus. An 3.000 unterirdischen Stellen können die Ratten so vom rötlichen Giftblock naschen. Nach einigen Tagen verblutet die Ratte innerlich. „Die verzögerte Wirkung ist wichtig, denn zuerst probiert ein Vorkoster das Fundstück. Die anderen Ratten warten, ob er verendet, bevor sie selber fressen“, erklärt Schädlingsbekämpfer Heinrich Lammering.

Der Westerholter platziert die Giftköder in städtischen Grünanlagen. Die eckigen, langen Metallrohre liegen solange aus, bis Lammering keine Nagespuren am Giftblock mehr feststellt. Dann weißt er, dass er das Duell gewonnen hat. „Die Anwohner und Spaziergänger müssen sich keine Sorgen machen: Hunde, Katzen oder Kaninchen kommen in diese Röhre nicht rein und der Köder ist fest verankert!“

Dem Kanalexperten Andreas Kaptur liegt besonders das Thema „Vermeidung“ am Herzen. „Auf keinen Fall darf man Lebensmittel oder Hygieneartikel in der Toilette runterspülen. Das lockt die Ratten an, die sich - ohne Rückstauklappe – sogar bis zur Kloschüssel vorwagen.“ Auch auf Spielplätzen und Grünanlagen haben Lebensmittelreste nichts verloren.

„Ein weiteres Problem“, weiß Elke Günther, Bereichsleiterin des ZBH Grün, „sind unaufgeräumte Lagerflächen rund ums Haus. Die bieten den scheuen Ratten optimalen Unterschlupf.“ Ein weiterer Tipp der Experten: Verpackungsmüll von Lebensmitteln nur gereinigt in die gelben Säcke und Tonnen werfen. Beherzigt man diese Empfehlungen, hält man die Nager auf Abstand.

Fest steht: Eine Rattenplage hat die Stadt Herten nicht. Da sind sich die Fachleute aus den Bereichen und die Schädlingsbekämpfer einig. Um die Population jedoch so klein wie möglich zu halten, muss konsequent und regelmäßig etwas getan werden, denn Ratten übertragen unter anderem Weil'sche Gelbsucht, Salmonellose oder Bandwürmer.

Dienstag, 26. März 2013, 9:05 • Verfasst in Herten

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