Kriminalität: Die Aufklärung klappt seltener

Vest. Die gute Nachricht: Die Gewaltkriminalität hat den tiefsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Aber die Zahl der Wohnungseinbrüche bleibt konstant hoch. Das sind zwei der Erkenntnisse aus dem Kriminalitätsbericht des Kreises für 2012, den Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen vorstellte.

Von den 62.426 Straftaten des letzten Jahres (+4,6 Prozent) sind etwa die Hälfte Eigentumsdelikte (529 weniger als im Vorjahr). Ein Drittel fällt unter die Straßenkriminalität.

Mit rund 44 Prozent liegt die Aufklärungsquote geringer als im Jahr zuvor (45 Prozent). 19.482 Tatverdächtige wurden erfasst, rund 1500 weniger als 2011. Grund sind die „schwer aufzuklärende Delikte“ wie Fahrraddiebstahl oder Diebstähle an und aus Autos.

Während in Marl die Aufklärungsquote mit rund 51 Prozent an der Spitze liegt, steht Haltern mit nur 32 Prozent auf dem letzten Platz.

Alle 14 Tötungsdelikte sind geklärt. Die Zahl der Sexualdelikte ging zwar insgesamt zurück, die Zahl der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigung stieg aber um 36. Acht Taten konnten einem Jugendlichen in Dorsten nachgewiesen werden.

Die Zahl der Raubüberfälle stieg nur geringfügig auf 602, Besonders Marl war im ersten Quartal 2012 von Raubüberfällen auf Geschäfte betroffen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt mit 2.628 weiter auf hohem Niveau (zwölf Prozent an der Gesamtkriminalität). „Die Verhütung und Verfolgung des Wohnungseinbruchs ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Behördenstrategie“, erklärt die Polizeipräsidentin. Dagegen nahm die Zahl der Taschendiebstähle um über 22 Prozent ab (400 Fälle weniger).

Die Gewalt gegen Polizeibeamte nimmt stetig zu. Widerstand, Beleidigung, Körperverletzung und Bedrohung sind nahezu an der Tagesordnung. 258 Anzeigen gab es. „Die Hemmschwelle zur Gewalt sinkt dabei nicht selten mit zunehmendem Alkoholisierungsgrad und Drogenkonsum.“

Die Zahl der Straftaten im Bereich Computerkriminalität ist geringfügig um 72 auf 1288 Anzeigen gestiegen. Immer mehr Smartphones werden angegriffen. Vergleiche zu früheren Jahren sind schwer: Es gibt immer mehr angreifbare Geräte, zugleich wird es den Tätern durch immer mehr Schadsoftware leicht gemacht.

Sonntag, 24. März 2013, 11:53 • Verfasst in Vest

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.