Stadt Dorsten will Kanalnetz abgeben

Dorsten. Man sieht es nicht, aber es ist teuer: Das Kanalnetz der Stadt. Vor vielen Jahren meldeten sich amerikanische Investoren in der Region, sie wollten den Städten ein schönes Sümmchen Geld dafür geben. Dorsten machte nicht mit. Jetzt meldete sich Dorsten beim Lippeverband, ob der an einer Übernahme Interesse habe.

Der Weg für dieses Modell ist weit. Bislang fehlen sogar noch die rechtlichen Grundlagen, sie müssen erst von der Landesregierung geschaffen werden. Die beiden Seiten haben Interesse: Die Stadt will die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung erhöhen und würde das Kanalnetz dafür dem Lippeverband übertragen. Ähnlich der Zusammenarbeit, die es bereits seit 2003 zwischen der Stadt Hamm und dem Lippeverband gibt. Das rechtliche Problem: Eine hoheitliche Aufgabe wird einem Privatunternehmen übertragen. Bislang sind dem Grenzen gesetzt. Für eine Änderung der Gesetzeslage steht man aber erst ganz am Anfang.

Bürgermeister Lambert Lütkenhorst weiß, was er vorhat. Er ist Mitglied der Verbandsversammlung und so ist Dorsten bislang die erste Stadt, die ihr Interesse öffentlich angemeldet hat. Der Vorteil, der sich (vielleicht) in Geld ausdrückt: Der Weg des Wassers vom Hausanschluss über die Kläranlage bis zum aufnehmenden Gewässer liegt in einer Hand.

Beim amerikanischen Modell ging es um etwas ganz anderes. Durch hochkomplizierte, mehr als 1000 Seiten lange Geheimverträge wollten die Investoren durch amerikanische Finanz-Löcher schlüpfen. Alle wirtschaftlichen Risiken blieben bei den Städten. Mittlerweile sind alle derartigen Verträge geplatzt.

Sonntag, 24. Februar 2013, 15:22 • Verfasst in Dorsten

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