Dorsten: Hürfeldhalde wächst wieder

Dorsten. Seit vier Jahren herrscht Ruhe. Meistens, außer wann das Dorstival, das sommerlichen Rock-Festival auf der Hürfeldhalde stattfindet. Seit das Bergwerk Westerholt geschlossen ist, rollen keine Laster mehr das „Landschaftsbauwerk“ südlich der Marler Straße an. Doch das soll sich ändern: Das Bottroper Bergwerk Prosper-Haniel braucht Schüttfläche.

Eigentlich hatte die RAG einmal die Hürfeldhalde von der Stadt eingefordert, damit die Zeche Fürst Leopold eine Zukunft habe. Das ist längst Vergangenheit. 1988 wurde ein Betriebsrahmenplan verabschiedet, der bis 2015 gilt und 29,5 Millionen Kubikmeter Waschberge erlaubte. Bisher sind 20,4 Mio Kubikmeter ausgeschöpft.

Jetzt ist die Gladbecker Halde Mottbruch voll und Prosper-Haniel sucht neue Kapazitäten. Rund drei Millionen Tonnen sollen bis 2018 in Dorsten abgeladen werden. Dann schließt auch die Bottroper Zeche. Für die Zeitüberschreitung (2018 statt bislang 2015) liegt ein Änderungsbetriebsplan vor.

Den südlichen Nachbarn der Halde (Altendorf-Ulfkotte) gefällt die Wiederbelebung gar nicht. Die Bürgerinitiative zum Schutz vor Bergbau- und Umweltschäden (Bisbu) hat ausgerechnet: 120 000 Lkw-Fahrten sind nötig, fünf Millionen Kilometer müssen dafür zurückgelegt werden, 1,5 Millionen Liter Diesel werden verbraucht. Eine bessere Lösung, so Hans-Jürgen Reitmeyer (Grüne) sei der Blasversatz unter Tage.

Im Umwelt- und Planungsausschuss sorgten sich die Politiker bereits um höhere Straßenbelastungen, forderten eine Lkw-Waschanlage und drängten auf eine zügige Öffnung der Halde für die Öffentlichkeit.

Letzteres, so die Verwaltung, werde erst nach der Entlassung aus der Bergaufsicht erfolgen. Und die Forderung nach Blasversatz (Zurückbringen des nicht verwertbaren Gesteins unter Tage) hat der Bergbau stets mit dem Hinweis auf die unverhältnismäßig hohen Kosten abgelehnt.

Mittwoch, 27. Februar 2013, 19:27 • Verfasst in Dorsten

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