Marl. Die Volksbank Marl-Recklinghausen wollte ihren Kunden etwas Gutes tun. Doch dann wurde es zu viel des Guten: Versehentlich wurde der Zinssatz für Überziehungskredite gleich zweimal gesenkt. Und als man das merkte, wurde er einmal wieder hochgesetzt. Was offenbar kaum einer der Kunden bemerkte, wie Vorstandsmitglied Andreas Geilmann-Ebbert erklärt.

Harald S. traute seinen Augen nicht, als er auf seine Kontoauszüge sah: Drei Auszüge, drei verschiedene Hinweise auf neue Überziehungszinsen: Einmal Senkung von 15,25 auf 12,25, zweiter Auszug Senkung 18,25 auf 15,25, dritter Auszug Erhöhung 12,25 auf 15,25 Prozent.

Nur eines ist richtig, so Geilmann-Ebbert: Die Senkung von 18,25 auf 15,25. Am 9. Januar habe man die Änderung eingegeben, in der Nacht hätte der Computer die Änderungen auf die 60.000 Konten verteilt. Am nächsten Tag habe man den Fehler bemerkt, dass teilweise die Absenkung doppelt erfolgt sei, daraufhin sei das zurückgenommen worden.

Warum noch zwei Tage später beim Drucken von Kontoauszügen diese Verwirrung vorhanden gewesen sei, konnte sich die Volksbank auch nicht erklären. Die Kunden hätten zum Jahresbeginn offenbar nicht ganz genau hingesehen, denn sonst hätten sich bestimmt noch mehr Betroffene bei der Bank gemeldet, meint Geilmann-Ebbert. Der Fall, den ihm nun Marl Aktuell vorlegte, sei bislang der einzige bei der Bank gewesen.

Auswirkungen auf das Konto der Betroffenen soll das Versehen nicht haben. Der aktuelle Überziehungszinssatz liegt bei 15,25 Prozent und hat sich in der niedrigen Zinswelt nun ebenfalls etwas nach unten bewegt.