Refat hat Insolvenz angemeldet

Dorsten. Ein Vorzeigeunternehmen ist pleite: Der Aufbereiter von Fetten aus der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie, Refat, hat Insolvenzantrag gestellt und 24 seiner 26 Mitarbeiter gekündigt. Hintergrund: Die „Mutter“ G+R Technology aus Regenstauf hat sich offensichtlich finanziell übernommen.

Vor zwei Jahren hatte die neuartige Firma im Industriepark Dorsten-Marl die Arbeit aufgenommen: Aus fetthaltigen Rückständen wurde Mischfettsäure gemacht, das als Brennstoff oder als Grundstoff für die chemische Industrie (Herstellung von Dämmstoffen) dient.

Neun Millionen Euro waren investiert worden. Aber offenbar war die Verfahrenstechnik noch nicht ausgereift. Die Firma habe nie schwarze Zahlen geschrieben, so der Insolvenzverwalter Hans Bauer. Es seien weitere Investitionen notwendig gewesen.

Doch die bayrische Muttergesellschaft hatte ein weiteres Problem: Das Geschäft mit Anlagen zur Herstellung von Polysilizium für Solar- und Photovoltaik-Anlagen. Weil deren Hersteller Probleme wegen des zusammenbrechenden Marktes haben, brach aus die G+R-Firma zusammen und 200 Mitarbeiter verloren dabei ihren Job.

Eigentlich sollte dieses Geschäft gerettet werden, indem das Dorstener Refat-Unternehmen verkauft würde. Doch das scheiterte. Ein türkischer Investor, so heißt es, habe das Dorstener Unternehmen zwar gekauft, doch Geld sei nicht geflossen – trotz der Drohung mit einer Schadensersatzklage.

Jetzt sucht der Insolvenzverwalter weiter nach einem Interessenten.

Samstag, 19. Januar 2013, 14:45 • Verfasst in Dorsten

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