Gestern war „swag“, heute ist „yolo“

Vest. Jede Zeit hat ihre Sprache und das Leben ist zu kurz, um aus eigener Kraft den Überblick zu behalten, was gerade aktuell ist. Gut, dass ein Fremdwörter-Verlag jährlich ein Liste rausgibt. Spitzenwort 2012: „YOLO“, gefolgt von „FU“, „Yalla“ und „wulffen“.

Mag sein, dass die meisten Menschen das Leben ohne diese Wörter meistern können. „YOLO“ steht für „You only live once“, der Aufforderung, die Chance zu nutzen. „FU“ ist das im Internet weit verbreitete „Fuck you“. „Yalla“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „beeil dich“. „Wulffen“ ist eine Anspielung auf den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff und kann vieles bedeuten: „Jemandem die Mailbox vollquatschen“, „lügen“ oder „auf Kosten anderer leben“.

Das reicht natürlich noch nicht als Wortschatz für Twitter, Facebook oder Whatsapp. Doch Vorsicht, nicht auf die Wörter der letzten Jahre zurückgreifen. Wenn Sie sich erinnern: „Swag“ war das Jugendwort 2011 (aus der Rapper-Szene: „beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung“). Im Jahr davor war es „Niveaulimbo“ (für ständiges Absinken des Niveaus).

Vorsicht bei coolen (heißt heute „awesome“) Wörtern aus dem dem Internet. Das sind bisweilen witzige Kreationen von Werbefuzzis, die auf der Straße höchstens zum bedauernden Kopfschütteln reichen.

Hier ein paar Kostproben, die vielleicht noch auf einer Gammelfleischparty (Ü-30-Party) ankommen: Abwrackprämie (für Rente), emotional flexibel (für launisch), Hochleistungs-Chiller (extrem faule Person), Sixpack im Speckmantel (Bauch), Hagelschaden (Cellulite) oder Gasthaus zur Goldenen Möwe (McDonald’s).

Sonntag, 30. Dezember 2012, 15:34 • Verfasst in Vest

1 Kommentar:

sex schrieb,

Trackback • 1. Oktober 2014 @ 13:55

sex…

Marl Aktuell/Sonntagsblatt im Vest » Gestern war „swag“, heute ist „yolo“…


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