Marler Kunst wird nicht verscherbelt

Marl. Die Stadt der Kunst hat 1800 Kunstwerke gesammelt, mehr als 14 Millionen Euro sind sie wert – frisch gelistet und geschätzt vom Direktor des Skulputurenmuseums Georg Elben. Nicht zum ersten Mal provoziert die Bürgerliste „Wir für Marl“ mit der Frage, ob die Stadt das alles brauche, ob man sich nicht in schweren Zeiten auch von dem einen oder anderen Stück trennen könne. Jetzt hat der Rat ein Machtwort gesprochen: Alles bleibt, wie es ist. Doch die Entscheidung war nicht einstimmig.

Es gibt Stücke, die mit einigen 100.000 Euro in der Liste stehen, andere sind nur mit einem symbolischen Wert von 20 Euro gelistet. Zum ersten Mal hat das Skulpturenmuseum einen kompletten Überblick geschafft. Mit der Folge, dass der Versicherungswert von 4,7 auf 7,5 Millionen Euro hochgesetzt wurde.

Marls Renommee als Kunststadt sei hoch, argumentiert Bürgermeister Werner Arndt, der Glaskasten gehöre mit seiner Ausrichtung auf die moderne Kunst zu den Top 5 in Deutschland.

Fritz Dechert (Wir für Marl) plädiert dafür, dass Marl einen Teil der Kunst verkauft (zum Beispiel an die Bürger) und damit Geld in die Stadtkasse bekommt. Ohnehin kann nur ein kleiner Teil gezeigt werden.

Peter Gesser (CDU) konnte sich auch einen Verkauf vorstellen, aber nicht zur Auflösung der Sammlung, sondern um der Sammlung einen thematischen Schwerpunkt zu geben.

Fazit: SPD, Linke, FDP und WG Grüne lehnten jeden Kunstverkauf ab. Der Wir-Antrag, zu diesem Thema eine Bürgerbefragung durchzuführen, bekam nur wenige Stimmen. Der CDU-Vorschlag, die Kunstsammlung zu fokussieren, bekam 17 Stimmen.

Die SPD stellte sich hinter die städtische Sammlung. Ingrid Heinen (SPD): „Wir sind eine Stadt der Kunst und Kultur und zeigen das auch selbstbewusst.“ Eine öffentliche Diskussion um Kunstverkauf sei schädlich, ohnehin seien viele Werke nur Leihgaben.

Sonntag, 25. November 2012, 14:33 • Verfasst in Marl

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