Recklinghausen ruft: Hillen Alaaf

Recklinghausen. „Hillen Alaaf“ – so lautet der karnevalistische Ruf in Hillen. Warum? – Dazu später.

Ein Blick zurück: Es ist Herbst 1954. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind fast zehn Jahre vergangen und das Leben beginnt, sich zu normalisieren. Dies gilt auch für den Karneval - sowohl im Allgemeinen als auch im Besonderen für Jecken im Recklinghäuser Ortsteil Hillen. Der Legende nach war es ein Witz auf einem Bierdeckel, der zur Gründung der Großen Hillschen Karnevalsgesellschaft führte. In einer feuchtfröhlichen Runde in der damaligen Gaststätte Kaiserhof beschließen die Herren Josef Rosenkranz, Wilhelm Steinfeld,Josef Sandkühler und Franz Enning eine gemeinsame Karnevalsgesellschaft für die Gemeinde Hillen zu gründen. Was dann in den folgenden Jahren passiert, hätten sich die Hillener Narren nicht träumen lassen. Eine Karnevalskultur entsteht, die in Recklinghausen seinesgleichen sucht. „Seit 1983

lautet das karnevalistische Motto der Prunksitzungen „Laetitia, Jocus et Humor“ (Freude, Frohsinn und Humor).

Das hat natürlich einen Hintergrund. Josef Rosenkranz war als Handwerker „auf der Walz“ und

war in Köln von der Art, wie man dort Karneval feiert so begeistert, dass er ihn nach Recklinghausen holen wollte“ erzählt der stellvertretende Vorsitzende Volker Thiel.

Seit Beginn wurden sämtliche Programme von „Hillener Eigengewächsen" gestaltet, das heißt, es wurde nie ein Pfennig oder Cent für Künstler von außerhalb ausgegeben. Und die einheimischen Aktivisten machen ihre Sachen natürlich ehrenamtlich und kostenlos. Die erzielten Überschüsse werden ausnahmslos für die Erhaltung des Pfarrheims sowie für kirchliche und soziale Belange eingesetzt.

Traditionsgemäß werden auch in diesem Jahr die tollen Tage in Hillen mit dem Seniorenkarneval eröffnet, Dann wird der Pfarrgemeindesaal Liebfrauen kurzerhand von den Hillschen Narren beschlagnahmt und zum Oster Saalbau deklariert. Natürlich wird er – wie jedes Jahr – ausverkauft sein. Und da ist er auch schon - der Wermutstropfen für diese Session. Aus Sicherheitsgründen dürfen nicht mehr so viele Gäste wie in den Jahren zuvor an dem närrischen Treiben teilhaben und zu den schmissigen Klägen der Showband „Nice & Easy and the Mikhail Barishnikov Horns“ tanzen. Deswegen heißt es: Schnell sein, wenn am 6. Januar die Eintrittskarten wie immer im Kaminzimmer von Liebfrauen verkauft werden.

Sitzungen: 30.1., 2.2. und 09.2.2013

Mittwoch, 21. November 2012, 10:06 • Verfasst in Recklinghausen

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