270 neue Arbeitsplätze in Planung

Marl. Die Saria-Gruppe (Verwerter von Produkten aus der Fleischwirtschaft und der Lebensmittelbranche) will in Marl-Polsum 60 Millionen Euro investieren und 270 neue Arbeitsplätze schaffen. Saria-Vorstandsmitglied Franz-Bernhard Thier stellte die Pläne in dieser Woche den Politikern vor. Bürgermeister Werner Arndt zeigte „vitales Interesse“, zunächst müssten aber die Rahmenbedingungen geprüft werden.

Die ehemalige Rethmann TBA an der Rennbachstraße hat sich mittlerweile kräftig entwickelt: In den letzten zehn Jahren wurden mehr als 40 Millionen Euro investiert, 180 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

Die neuen Ideen:

Bau einer Produktionslinie für Heimtiernahrung. So könnten einige Vorprodukte der KFU (Knochen und Fett Union) direkt am Standort zu Petfood weiterverarbeitet werden.

Die Kapazitäten der Saria-Tochtergesellschaft Euromeat soll erweitert werden. Das Unternehmen kommissioniert und handelt tierische Nebenprodukte, die speziell für den Lebensmittelbereich geeignet sind. Fleischprodukte von Rind, Schwein und Geflügel könnten in Marl direkt zu verkaufsfertigen Erzeugnissen wie Grillwürstchen oder Bauchspeckwürfeln veredelt werden.

Pharmawirkstoffe: Chondroitin, das auc tierischen Nebenprodukten gewonnen wird, kann die Bescherden der Arthrose lindern, da er die Knrolperlproduktion beim Menschen unterstützt, erläuterte Thier den Politikern. Auch ein Vorprodukt für das Blutverdünnungsmittel Heparin, das beispielsweise bei Krankenhausoperationen zum Einstz kommt, könne in Marl gewonnen werden.

Warum Marl als Standort? Wegen einer „hervorragenden geostratetischen Lage, da es in einem Zentrum der europäischen Fleischindustrie“ liegt, wo jährlich rund 60 Millionen Schweine geschlachtet werden.

Die bestehenden Emissions-Anlagen könnten bestens genutzt werden, Biogas der Firma Refood den Standort mit Strom versorgen.

Früher hatten die Politiker der Rethmann-Gruppe höchst skeptisch gegenüber gestanden, insbesondere nach einem tagelangen Brand 1989. Noch vor einigen Jahren drängten sie, das Unternehmen solle auf eine Industrie-Fläche umziehen. In diesem Jahr gab es aber bereits wohlwollende Kontakte.

Samstag, 29. September 2012, 15:11 • Verfasst in Marl

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