Am Auto (-Kennzeichen) sollt ihr sie erkennen

Vest. „Warum soll Dorsten etwas verweigert werden, was inzwischen für Gladbeck und Castrop-Rauxel wieder möglich ist?“ Das ist schon keine Frage mehr, die der Dorstener CDU-Stadtverbandsvorsitzende Tobias Stockhoff stellt. Das ist schon ein richtiger Vorstoß: Die CDU begrüßt Überlegungen des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer, allen Städten und Gemeinden eigene Kfz-Kennzeichen zu ermöglichen.

Spontane Begeisterung war aus fast allen Städten des Vestes zu hören. Auch wenn sich die Politiker noch zurückhielten: Sie wollten wohl nicht die Pferde scheu machen, bevor nicht die Haken und Ösen in diesem Ministervorschlag gefunden sind.

Wenden wir uns also zuerst der schwierigsten Frage zu: Welche Buchstabenkombination darf es denn sein.

Recklinghausen hat sein RE – daran muss man ja wohl nichts ändern.

Marl könnte MAR oder MAL nehmen – das eine stand mal für Marktheidenfeld, das andere für Mallersdorf, unbenutzt ist MRL.

Dorsten könnte DOR ins Auge fassen, DON ist schon vom Landkreis Donaus-Ries besetzt.

Herten hat die Wahl von HET bis HRT, HER ist von Herne besetzt.

Haltern hat nur eine Beschränkung durch HAL (Halle).

DAT ist noch frei, WAL und OE.

Castrop-Rauxel bekommt zum Jahresende sein CAS zurück und Gladbeck sein GLA. Und deshalb weiß die Kreisverwaltung auch, was es kostet, wenn künftig weitere, neue Kennzeichen eingeführt werden. „Es werden keine Mehrbelastungen für die Kreisverwaltung erwartet“, erklärt der Pressesprecher des Kreises, Jochem Manz. Und was für CAS und GLA gilt, das gilt auch für weitere Autokennzeichen. Diese Untersuchung ist schon geführt worden.

„Der Ministervorschlag kommt den Bürgerinnen und Bürgern entgegen, die sich mit ihrer Stadt oder Gemeinde identifizieren und das auch ausdrücken wollen“, so der Dorstener CDU-Stadtverbandsvorsitzende Tobias Stockhoff. Er verweist auf die zahlreichen Stadt- und Ortsteilaufkleber an Dorstener Kraftfahrzeugen.
An dieser Stelle haken auch die Kritiker ein: Wer seinen Städtenamen stolz mitführen wolle, der könne das weitaus besser mit einem Aufkleber machen als mit einer schwer verständlichen Buchstabenkombination.

In der Kreisverwaltung gibt es wegen des Minister-Vorschlages keine Hektik. Der Pressesprecher verweist auf die Reihenfolge: Erst müssen jede Stadt für sich entscheiden, ob sie ein „eigenes“ Kennzeichen haben will. Dann fasst der Kreistag den Beschluss.

Die Umsetzung in die Praxis ist am Ende nur noch eine Formalität.

Ob die neuen Kennzeichen dann aber in Marl oder in Recklinghausen ausgegeben werden, das ist noch nicht klar. Die Kreisverwaltung wollte im Rahmen der Kreishaus-Umgestaltung auch das Straßenverkehrsamt aus Marl abziehen und in Recklinghausen eingliedern. Die Umgestaltung gibt es nun aber nicht.

Samstag, 25. August 2012, 15:13 • Verfasst in Vest

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