Jetzt kommt der Zaun


Bilder: Die Schneise ist geschlagen:
Eindrucksvolle Erdarbeiten für einen einfachen Zaun.Fotos: Grone

Marl. Fünf Meter breit und einen Meter tief – so zieht sich jetzt eine Schneise längst der Brassertstraße. Hier wird der neue Zaun für den Chemiepark gesetzt, kündigt Infracor an. Mit dem Bauwerk sichert der Chemiepark rund 18 Hektar Erweiterungsfläche. Hier stand früher die Schlenke-Siedlung, hier steht noch ein Wald. „Die Stadt Marl steht in laufenden Verhandlungen mit der Degussa Immobilien GmbH und der Infracor GmbH in Hinblick auf die Veräußerung der städtischen Straßen und der Kanalisation im Bereich der ehemaligen Schlenke-Siedlung.“ So lautete die Antwort der Verwaltung auf die Nachfrage von Marl Aktuell nach dem aktuellen Stand. Genau diese Antwort hatte es schon Ende letzten Jahres gegeben, allerdings viel ausführlicher.

Schon damals wurde erklärt, die Stadt stehe in Verhandlung „über eine mögliche Übertragung der Straßenflächen“. Sie rechne aber nicht mit Einnahmen, da der neue Eigentümer auf seine Kosten die 6000 qm Straße zurückbauen werde. Ähnlich sei es mit den Abwasserkanälen.

Im Februar 2012 kritisierte die Bürgerliste Wir für Marl, es könnten nicht einfach Werte verschenkt werden (Kanalisation), die die Bürger einmal bezahlt hätten und die jetzt noch in den Büchern der Stadt mit einem Wert von 530.000 Euro stehen. Die Verwaltung kündigte an, es stünden „noch abschließende Gespräche“ aus. Ein Ende dieser Gespräche gibt es offenbar noch immer nicht. „Über das Ergebnis der Verhandlungen wird der Rat der Stadt Marl zu gegebener Zeit diskutieren und einen entsprechenden Beschluss – in nicht öffentlicher Sitzung – fassen“, so die Verwaltung. Bislang war das Thema öffentlich behandelt worden, jetzt dürfen die Bürger nicht mehr wissen, was mit ihrem Geld gemacht wird.

Montag, 23. Juli 2012, 10:31 • Verfasst in Marl

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