Erster Rollstuhlbasketball-Pokal in Herten

Herten. Ein langgehegter Traum wird wahr: „Seit Langem wollten wir ein eigenes Basketball-Turnier in Herten organisieren. Aber es scheiterte immer an den Sporthallen“, berichtet Daniel Baumgart. Der 18-jährige Dattelner spielt seit 13 Jahren Rollstuhlbasketball beim Reha-Sport des SuS-Bertlich. In der Vergangenheit trainierten die Rolli-Basketballer in einer kleineren Sporthalle an der Schulstraße. Seit 2011 sind sie nun in der neugebauten Klaus-Bechtel-Halle in Herten-Disteln zu Hause. „Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit ein eigenes Turnier auszurichten“, so Baumgart.

Seit sieben Jahren spielen die Bertlicher Basketballer beim Jugend-Rollstuhl-Basketball-Cup (Jurobacup) mit. Dafür nahmen sie die Fahrten nach Köln, Bonn und Metternich gerne auf sich. „Wir mussten aber auch schon unsere Turnierteilnahme absagen, da wir keine Fahrer hatten, die uns mit den Rollstühlen zu den Spielorten bringen konnten“, berichtet Johannes Jungesblut, seit 14 Jahren im Rollisport aktiv. Diese Transport-Herausforderungen entfallen vor dem Turnier in der Heimat. Zu Beginn der Jurobacup-Aktivitäten mussten sich die Hertener mit den hinteren Plätzen begnügen. Im April 2012 schafften die Bertlicher Bulldogs aber den lang ersehnten ersten Turniersieg in Krefeld. Dementsprechend groß ist die Vorfreude. „Eine kleine Sehnsucht geht für uns in Erfüllung“, freut sich Baumgart auf das erste Rolli-Basketball-Turnier in Herten.

Fußgänger im Rollstuhl

Insgesamt acht Mannschaften sind angemeldet. Mit dabei die Sunnywheels Laubenheim, die Bochumer Löwen, TSV Bigge-Olsberg, Baskets Bears Krefeld und die Bonner Baskets. Die Bertlicher treten mit drei Mannschaften an und wollen in der neuen Halle gut abschneiden.
Vor allem geht es am heutigen Samstag (30. Juni) aber um den Spaß und dass jeder Spieler ein Erfolgserlebnis hat. „Deshalb gibt es unterschiedliche Regelungen. Die schwächeren Spieler erreichen bereits zwei Punkte, wenn sie das Korbnetz treffen“, erklärt Jordan die Turnierregeln. Beim Rolli-Basketball dauerte die Spielzeit zweimal 15 Minuten. Jedes Team tritt mit fünf Feldspielern an. Dabei ist es erlaubt, dass zwei Fußgänger, natürlich auch im Rollstuhl sitzend, die Mannschaft unterstützen.

Eine dieser „Fußgängerin“ bei den Bertlicher Basketballern ist Kathrin Wolf. Seit dem Caritas-Projekt „Constellationen 2011“ spielt sie Rolli-Basketball. „Ich freue mich auf das Turnier und hoffe, dass wir gut abschneiden. Immerhin haben wir das letzte Trainingsspiel gewonnen“, berichtet sie.

Los ging es heute Morgen in der Klaus-Bechtel-Halle. „Hoffentlich klappt dann auch alles, es ist schließlich das erste Mal, dass wir ein Turnier selbst organisieren“, berichtet Jürgen Jordan etwas aufgeregt und lädt alle Interessierten ein: „Die Besucher lernen eine interessante Sportart kennen und werden spannende Spiele sehen. Sie können hautnah miterleben, was man im Rollstuhl alles leisten kann.“ Dem Gewinner des ersten Jurobacup in Herten winkt ein Pokal. Für alle Teilnehmer halten die Organisatoren aber eine kleine Überraschung und eine Urkunde bereit. Die Siegerehrung findet um cirka 17 Uhr statt.
JUROBACUP in Herten: Klaus-Bechtel-Halle, Fritz-Erler-Straße 2, Herten. Besucher sind willkommen. Eintritt frei.

Samstag, 30. Juni 2012, 12:21 • Verfasst in Herten

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