Der Traum ist zerplatzt

Vest. Nach der Tagesschau wurde es am Donnerstag ruhig auf den Straßen des Vestes. Eine stille Nacht, ruhige Nacht. Alles weint, keiner lacht. Deutschland ist raus. Ein bitteres Ende.

Public Viewing (verächtlich aus Rudelgucken genannt) brachte diesmal Rekorde: 6500 in Recklinghausen, 2400 in Haltern. Auf der Bergstraße in Marl trafen sich anschließend nur 250 Fans. Bei einigen schlug der Frust in Aggression um, meldete die Polizei. Sie wurde mit Flaschen beworfen und nahm eine Person fest.

Zeitweise kam es zwischen einer 25-köpfigen Gruppe von Italien-Fans und enttäuschten deutschen Anhängern zu verbalen Streitigkeiten. „Weitere Esklationen konnten durch frühzeitiges polizeiliches Einschreiten verhindert werden“, so die Polizei. Auch in anderen Sädten habe sie zügig eingegriffen und bei Rangeleien die Situation schnell beruhigt.

Die Suche nach den Schuldigen setzte schon in der zweiten Halbzeit ein: Der eine ist nicht ganz gesund, der andere spielte unerklärlicherweise nicht die Rolle, die von ihm erwartet wurde. Und der Trainer hatte diesmal die falschen Entscheidungen getroffen.

Gibt es noch andere Erklärungen? Der Rasen war zu rutschig. Der Schiedsrichter übersah Abseits. Das italienische Tor war viel zu niedrig.

Frust, hängende Köpfe, Tränen in Warschau ebenso wie in Recklinghausen und in Haltern.

„Man muss auch mal verlieren können“, hieß am Freitagmorgen ein Trost für einen trauernden Fan. Der Spruch kam gar nicht gut an. „Wir müssen endlich mal wieder gewinnen“, war die trotzige Antwort. Seit Jahren scheitern die deutschen Fußballer im Halbfinale.

In zwei Jahren ist der nächste Versuch. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Dann werden wir Weltmeister.

Samstag, 30. Juni 2012, 12:00 • Verfasst in Vest

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