Bad feiert Doppeljubiläum

Marl. Das Engagement der Hülser wurde bewundert und belohnt: Nach einem dreijährigen „Dornröschenschlaf“ hatte eine Bürgerinitiative „Freibad Hüls“ das Bad vor drei Jahren wieder zum Leben erweckt. Doch eine Einladung stößt manchem Politiker, der die Bürger mit unterstützt hat, sauer auf: Der Verein lädt dazu ein, „30 Jahre Freibad Hüls“ und „100 Jahre SPD Marl“ als „doppeltes Jubiläum“ zu feiern.

Richtig ist, dass es das Freibad ohne die SPD gar nicht gegeben hätte. Denn vor mehr als 30 Jahren wollte Marl (absolute Mehrheit: SPD) ein Bad haben, das unabhängig vom privaten Badespaß im Loemühlentech war. Für viel Geld wurde ein bombastisches Freibad gebaut, ausgerichtet auf eine boomende Stadt.

Viel zu teuer, wie sich später herausstellte. Der Betrieb wurde unbezahlbar, das Bad musste wieder geschlossen werden. Bis dann vor einigen Jahren eine Bürgerinitiative sich das Guido-Heiland-Bad in Alt-Marl zum Vorbild nahm. Dort wird schon seit langem ein Freibad von einer Initiative betrieben und ganz Deutschland holte sich hier Tipps ab.

Die Hülser Initative fand breite Unterstützung in der Politik, die Verwaltung gab Hilfestellung. Der „harte Kern“ des Vereins steht der SPD nahe und macht das in diesem Jahr deutlich: Schwimmer und Politiker feiern gemeinsam am heutigen Samstag ab 14 Uhr, „die beiden Jubiläen sollen entsprechend gewürdigt werden“, lädt die Freibad-Schriftführerin Dagmar Kaldeweide ein und bittet die Ratsfraktionen um Jubiläumsworte.

Ein guter Kontakt zwischen der Initiative und der Politik ist überlebenswichtig: Die Aufgabe des Freibades Hüls im Jahr 2018 ist eine von 145 Punkten, die demnächst geprüft werden. Die Stadt sucht dringend nach Sparmöglichkeiten.

Samstag, 23. Juni 2012, 9:30 • Verfasst in Marl

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