Haltern/Datteln/Bochum. Der Kandaouroff-Prozess geht in die letzte Runde. Am Montag werden der Staatsanwalt, der Nebenkläger und die drei Verteidiger in dem spektakulären Prozess vor dem Landgericht Bochum ihre Plädoyers halten, am 10. Mai wird das Urteil erwartet.

Angeklagt sind zwei Halterner und ein Schermbecker, die im Mai 2010 den 80-jährigen Dattelner Geflügelgroßhändler und Halterner Gastronomen Klaus Kandaouroff vor seinem Haus aufgelauert haben. Sie wollten sein Geld, dabei löste sich ein Schuss, der den Kaufmann in seiner Villa tötete. Malden P. (43, Haltern) und Michael M. (46, Schembeck) sind wegen versuchten schweren Raubes mit Todesfolge angeklagt, Volker H. (47, Haltern) wegen versuchten schweren Raubes, weil er der Fahrer des Fluchtwagens war.

Die Männer waren ohne Beute fast spurlos verschwunden. Ein Insider gab der Polizei den entscheidenden Tip (und hat wohl inzwischen die hohe Belohnung der Familie kassiert).

Die drei Beteiligten erwartet eine unterschiedlich hohe Strafe, so der Marler Verteidiger Hans Reinhardt (Kanzlei Benecken). Der Fahrer, der im Auto geblieben war, habe keinen Einfluss mehr auf das Geschehen im Hause gehabt.

Mladen P., der den tödlichen Schuss abgab, ist auch noch angeklagt, einer älteren Hausbesitzerin im Januar 2006 Schmuck und Bargeld (100.000 Euro) geraubt zu haben. Seine Strafe könnte nahe bei Lebenslänglich liegen.