Dorsten. Noch ist nichts gebaut, also lässt sich auch noch manches ändern: Auf dem Zechengelände in Hervest-Dorsten sind noch einmal die Handelsflächen neu sortiert worden.Trotz der Kritik, dass damit das vor zwei Jahren beschlossene Einzelhandelskonzept über den Haufen geworfen werde.

Nach dem neuesten Planungsstand soll hinter der Kaue ein Discounter-Markt (800 qm) und ein Frischemarkt (3200 qm) östlich der Lohnhalle gebaut werden. Weitere Fachmärkte (600 qm) entstehen am Kreisverkehr (der derzeit an der Kreuzung Hervester Straße/Im Harsewinkel in Bau ist). Im Gegenzug wird die geplante Spielhalle verzichtet. Geplant ist eine Bebauung über zwei oder drei Geschosse, die den Kreisverkehr umschließt und die Bebauung an den beiden Straßen aufnimmt. Keiner der hier entstehenden Fachmärkte darf mehr als 400 qm haben.

Während die IHK die Änderungen befürwortet und „keine negativen städtischen Auswirkungen“ erwartet, kommt Kritik von Herbert Krämer, dem Investor der Lippe-Galerie am Rande der Altstadt. Er sieht weder den Discounter noch den Frischemarkt im „zentralen Versorungsbereich“ von Hervest. Aber den habe das Einzelhandelsgutachten 2009 noch selber definiert. Warum soll diese Konzept heute nicht mehr gültig sein, fragt Krämer. Auch der Holsterhausener Rewe-Händler Ralf Honsel befürchtet „erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Einzelhandelsstruktur der Stadt“ und Kaufkraft-Abflüsse für die Innenstadt. Gleichzeitig hat Honsel Interesse am Betrieb des Frische-Marktes auf dem Zechengelände.

Größere Bedeutung bekommt übrigens der Fürst-Leopold-Platz, um den sich die denkmalgeschützten Gebäude gruppieren und die mit Kultur und Freizeit gefüllt werden. Dieser Bereich soll langfristig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sechs Gebäude stehen unter Denkmalschutz (westliches und östliches Eingangsgebäude, Verwaltungs- und Kauengebäude, Fördermaschinengebäude mit maschineller Ausstattung, Grubenlüftergebäude, Druckluftzentrale).