Familien, Einsatzkräfte und Mitarbeiter werden betreut

Nachbetrachtung: Keine Gefahr für Bevölkerung – Rußpartikel als Niederschlag


Feuerwehrmänner bei intensiven Lösch- und Kühlarbeiten.

Marl. Die Pressestelle von Infracor (Chemiepark) hat heute Nachmittag eine Zusammenfassung der Ereignisse vom gestrigen Samstag gegeben. In der Mitteilung heißt es auch, dass die betroffenen Familien des Verletzten und des getöteten Mitarbeiters sowie Einsatzkräfte und Mitarbeiter der Anlage durch die Sozialberatung des Chemieparks betreut werden.

Am Samstag, 31. März 2012, um 13.40 Uhr kam es im Chemiepark Marl in der CDT-Anlage von Evonik aus noch ungeklärter Ursache zu einer Explosion. In der Nacht war der Brand um 4.47 Uhr endgültig gelöscht (wir berichteten mehrfach).

Pressesprecher Volker Hilbt: „Ein Mitarbeiter kam bei dem Brand ums Leben. Er lag in einem Bereich, der durch die Flammen und die Hitze lange Zeit nicht begehbar war. Er konnte erst in den Abendstunden geborgen werden. Ein weiterer Mitarbeiter wurde schwer verletzt und mit dem Hubschrauber in eine Fachklinik gebracht. Zurzeit haben wir noch keine neuen Informationen über seinen gesundheitlichen Zustand. Wir sind sehr betroffen über den Tod und die schweren Verletzungen unserer Kollegen. Mit unseren Gedanken sind wir bei ihnen und ihren Familien.“


Feuerwehr auf der Suche nach Brandnestern.

Die Werksfeuerwehr des Chemieparks, die Feuerwehr der Stadt Marl und Kräfte der Werksfeuerwehr vom Standort Gelsenkirchen-Horst waren mit insgesamt 130 Mitarbeitern im Einsatz. In den späten Abendstunden wurde die Einsatzstelle vom THW ausgeleuchtet.

Messungen innerhalb und außerhalb des Chemieparks hätten ergeben, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung durch die Rauchwolke bestand. Dies sei ebenfalls durch die Experten des Chemieparks, durch die Feuerwehr der Stadt Marl und durch das Landesumweltamt festgestellt worden.

Die Einsatzstäbe des Chemieparks, der Stadt und des Kreises arbeiteten eng zusammen. Die zuständigen Behörden waren vor Ort und wurden laufend informiert.

Wie der Pressesprecher erläutert, handelt es sich bei dem ausgetretenen Stoff um Butadien, ein hochentzündbares Flüssiggas, das bei lang anhaltender Einwirkung als krebserregend eingestuft ist. Hilbt: „Bei den von Anfang an durchgeführten Messungen lag die Konzentration immer unterhalb der Nachweisgrenze und war somit zu keiner Zeit gesundheitsschädigend. Dennoch forderte die Stadt Marl die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten.“

Bei dem Brand entstand Ruß, der sich im Marler Stadtgebiet an manchen Stellen als Rußpartikel niederschlug. Diese Niederschläge können mit handelsüblichen Haushaltsreinigern entfernt werden.

Falls Bedarf besteht, steht zur Kontaktaufnahme die Rufnummer des Chemieparkes mit dem Umwelttelefon unter 02365 49-5555 zur Verfügung.


In den späten Abendstunden sorgte das THW für die Ausleuchtung.
Fotos: Infracor

Sonntag, 1. April 2012, 16:22 • Verfasst in Marl, Vest

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