Nackte Badende angesägt

Marl. Der Bürgermeister erfuhr es über Facebook: Ein großes Marler Kunstwerk stand nicht mehr an seine Platz. Die „Große Badende“, die 2,18 Meter große Bronzestatue von Emilie Greco, war von ihrem Platz vor dem früheren Hallenbad verschwunden. Wie sich später herausstellte, hatten sich wohl Metalldiebe an sie rangemacht.

Zunächst die gute Nachricht. Die Skulptur ist noch da, zwar beschädigt, aber reparabel.

Was da passiert ist, rekonstruiert die Verwaltung so: Die Skulptur wurde zwischen dem 10. und 18. Februar vom Sockel gebrochen, dann versuchten die Täter erfolglos, die Skulptur in transportable Teile zu zerlegen. Weil das nicht gelang, wurde die Skulptur auf dem Alten Friedhof versteckt. Dort fanden sie Mitarbeiter einer Gartenbaufirma.

Gut möglich, dass sie nach der Reparatur (die die Versicherung bezahlt), nicht wieder an ihren alten, unbewachten Platz zurückkehrt. Man könne sich mehrere Plätze vorstellen, erklärte der Direktor des Skulpturenmuseums, Georg Elben, dem Kulturausschuss.

Dort wurden gleich alte Begehrlichkeiten wach. Die CDU hatte sich schon lange gewünscht, die Skulptur möge doch an das Guido-Heiland-Bad umgesetzt werden. Auch möglich, ließ Elben die Entscheidung offen.

Doch die Behauptung, die Skulptur habe ohnehin früher dort gestanden, fand sofort Widerspruch: Sie war für das Hallenbad erworben worden, vor dem Alt-Marler Bad habe das „Girl“ (Reginald Butler) gestanden.

An dieser unbekleideten Figur sollen die Alt-Marler damals Anstoß genommen haben. Bei Prozessionen sei sie zugehängt worden.

Die Zeiten haben sich geändert.

Samstag, 25. Februar 2012, 13:32 • Verfasst in Marl

1 Kommentar:

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