Volksbank trotzt der Bankenkrise

Marl/Recklinghausen. „Verhalten optimistisch“ blickt Olaf Kilimann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Mar-Recklinghausen, auf das neue Jahr 2012. Das letzte Jahr war überraschend gut, was sich in „soliden und gesunden“ Bankzahlen niederschlägt. Ergebnis: „Die Volksbank trotzt der Bankenkrise.“

Mit einem deutlichen Plus ging es ins Jahr 2012, die Bilanzsumme stieg auf knapp über eine Milliarde Euro. 98 Millionen Euro an neuen Krediten wurden bewilligt. Nach einem stürmischen Plus von zehn Prozent (2010) konnten letztes Jahr die Einlagen bei 821 Millionen gehalten werden. Womit die Mitglieder (rund 30.000) und Kunden (rund 65.000) großes Vertrauen in die Sicherheit der Volksbank zeigten, wie Kilimann erklärt.

Gute Noten von den Agenturen

Auch die Ratingagenturen geben der genossenschaftlichen Finanzgruppe gute Noten. Während die Volksbanken ihr Rating auf AA- verbessern konnten, sei die größte deutsche Bank um eine Stufe herabgestuft worden. „Wir haben ein kundennahes, weil regionales Geschäftsmodell“, so Kilimann, „und wir geben das Geld der Bürger an den heimischen Mittelstand und die Immobilienbesitzer vor Ort weiter. Das ist es, was die Menschen in Marl und Recklinghausen seit Generationen schätzen.“

Kritisch sieht der Volksbank-Chef „das Geschäftsgebahren staatlich gestützter Institutionen“. In der deutschen Finanzindustrie gebe es Akteure, die weder das Vertrauen der Anleger noch entsprechende Rücklagen hätten. Sie böten Mondzinsen und kostenlose Dienstleistungen. Und noch immer gebe es Menschen, „die glauben, hohe Zinsen und Null-Euro-Konten würde es ohne Risiko geben“.

Mit Sorge sieht Kilimann, dass deutsche Genossenschaftsbanken sich Stresstests unterwerfen müssen, die für weltweit operierende Finanzkonzerne konzipiert seien. Während die USA die Vorgaben aus Basel II noch nicht umgesetzt hätten, sei die Eigenkapital-Situation der Volksbank so komfortabel, „dass die Eigenmittelanforderungen nach Basel III schon heute mit erheblichen Sicherheitspuffern erfüllt werden können.“

PIN-Selbstwahl

Ab Februar wird die Volksbank einen exklusiven Service bieten: Die PIN-Selbstwahl. Mit Bankkarten der neuesten Generation und mit einer Laufzeit bis mindestens 2013 kann der Kunde am Geldautomaten die PIN nach eigenen Wünschen verändern. Ein Service, der kaum von Wettbewerbern angeboten wird.

Die Volksbank im Profil

256 Mitarbeiter arbeiten in zwölf Geschäftsstellen in Marl und Recklinghausen. Außerdem gibt es elf SB-Standorte. An 33 Geldautomaten wurden in 1,2 Millionen Transaktionen rund 200 Millionen Euro Bargeld ausgezahlt. Mit mehr als 140.000 Euro unterstützte die Bank örtliche Vereine und Organisationen, rund 3,5 Millionen Euro sind an Steuern zu zahlen. Der Bilanzgewinn liegt bei rund zwei Millionen Euro, die Dividende soll wieder bei sechs Prozent liegen.

Montag, 23. Januar 2012, 16:10 • Verfasst in Vest

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