„Gefährliches Feuerwerk“ – Warnungen übertrieben


Vest. Auf die von der Bezirksregierung Münster gestern herausgegebene Warnung vor gefährlichem Feuerwerk, das beim Anzünden „sofort explodieren“ könne, hat heute der Geschäftsführer der Hertener Firma „Westfälisches Feuerwerk“ reagiert und die drastische Darstellung des Mitarbeiters der Bezirksregierung relativiert. „Wir verwehren uns entschieden gegen den Vorwurf, wir hätten illegales Feuerwerk verkauft. Dieser Eindruck ist zu unserem großen Bedauern bei einigen unserer Kunden und Geschäftspartner entstanden.“

Geschäftsführer René Osterhage: „In der herausgegebenen Pressemitteilung ist davon die Rede, dass bei einer Kontrolle unseres Silvesterfeuerwerk-Verkaufs „Feuerwerksbatterien mit verbotenen Anzündmitteln aus dem Handel genommen wurden, die beim Anzünden sofort explodieren“ würden. Liest man diese Pressemitteilung und die daraufhin heute erschienenen Zeitungsberichte, bekommt man den Eindruck, als seien wir in illegale Geschäfte mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern verwickelt.

Richtig ist: Bei uns sind keine illegalen Feuerwerkskörper gefunden worden. Die betroffenen Batterien Solar und Solaris besitzen alle erforderlichen Zulassungen der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM).“

Erst am Donnerstag – am ersten gesetzlich erlaubten Verkaufstag für Feuerwerkskörper – habe die BAM eine Mitteilung herausgegeben, wonach diese Batterien aufgrund einer veränderten Bauweise ihre Zulassung verloren haben, beklagt Osterhage. Hiervon habe sein Unternehmen erst durch den Besuch des Mitarbeiters der Bezirksregierung Kenntnis erhalten. „In Absprache, nicht aber auf Anordnung mit der Bezirksregierung, haben wir daraufhin vorsorglich den Verkauf eingestellt. Es ist auch keiner der betroffenen Feuerwerkskörper beschlagnahmt worden, wie in einigen Zeitungsberichten zu lesen ist“, so Osterhage.

Es sei auch keine weitergehenden Maßnahmen angeordnet worden, unterstreicht der Geschäftsführer. „Die später veröffentlichte Pressemitteilung überraschte uns, insbesondere die drastische Formulierung „Sie sind mit verbotenen Anzündmitteln versehen und explodieren beim Anzünden sofort“. Richtig ist: Bei einigen dieser Batterien schaut ein cirka 1 cm langes Stück schnell brennender Zündschnur oben an der Anzündung aus den Gegenständen heraus. Laut Baumuster darf dieses Stück nicht aus dem Gegenstand herausschauen. Eine vorschnelle Zündung der Effekte würde eintreten, wenn man versehentlich diesen und nicht den davorgeschalteten, langsam brennenden Teil der Zündschnur anzündet.“

Der Hertener Firma ist der Hinweis wichtig, dass eine bestimmungsgemäße Verwendung der betroffenen Feuerwerkskörper bislang in keinem Fall zur sofortigen Explosion der gesamten Batterie oder zu einer vorschnellen Zündung der Effekte geführt habe. „Alle bisher von uns testweise abgebrannten Batterien der Serie Solar und Solaris funktionierten einwandfrei. Trotzdem haben wir nach Bekanntgabe der erloschenen Zulassung selbstverständlich sofort auf den Verkauf verzichtet.“

Die Käufer der Feuerwerksbatterien Solar und Solaris (Registriernummer: 1395-F2-0003/2009 und Identifikationsnummer: BAM-F2-0163), können diese gegen Erstattung des Kaufpreises an das Westfälische Feuerwerk zurück geben.

Freitag, 30. Dezember 2011, 14:42 • Verfasst in Vest

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