Bernas Eichelhörnchen im Sprachcamp

Herten. Berna hält Ihre Hände hinter dem Rücken und schaut ringsrum im Stuhlkreis. „Wo ist das Eichhörnchen?” fragt Emre, er steht außerhalb. Und Berna strahlt, kneift die Augen zusammen, die Mundwinkel schnellen hoch. Hinter ihrem Rücken holt sie das Plastiktier hervor.

Emre, Berna und knapp 40 andere Kinder kommen jeden Tag in die Süder-Grundschule - zum achten Hertener Sprachcamp. Moment: Schule? Es sind doch Herbstferien. „Deshalb grenzen wir uns ganz bewusst von diesem Begriff ab. Diese Veranstaltung könnte auch überall anders stattfinden”, erklärt Mitarbeiter Frank Armoneit. Aber wozu – die Räume sind groß und bunt, die Bedinungen ideal für das, was hier passiert.

Im Grunde dreht sich alles ums Sprechen. So wird Berna prompt verbessert, als sie vom „Eichelhörnchen” spricht, Ömer braucht hier und da Hilfe in Der-Die-Das-Fragen und Issa soll viel lauter Sprechen. Mit fünf Kollegen kümmert sich Frank Armoneit zwei Wochen lang um die Kinder. Es sind vor allem Spiele, die ganz unauffällig Lerneffekte bringen. Dazu werden die Steppke aus den dritten Klassen der Grundschulen angesprochen – sie kommen freiwillig. Zumeist sind es Jungen und Mädchen mit Migrationshintergund, „wir hatten aber auch schon Kinder, auf die das nicht zutraf.”

Neben den Spielen und einem Zoobesuch steht Theaterpädagogik auf dem Programm. So wird in den zwei Wochen „Das Dschungelbuch” einstudiert; und als krönender Abschluss vor stolzen Mamas, Papas, Omas und Opas vorgeführt. Die Resonanz ist gut: „Die Geschwister vieler Kinder waren schon hier. Das ist ein richtiger Selbstläufer geworden.”

Sonntag, 30. Oktober 2011, 12:38 • Verfasst in Herten

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