Drei Cent: zuviel für Marls Kleingärtner
Marl. Die Kleingärtner fühlen sich ungerecht behandelt und sind mit einer schrittweisen Pachterhöhung von derzeit 7 auf 18 Cent im Jahr 2018 nicht einverstanden. Während die Politiker überrascht sind vom Widerstand, kündigt der Vorsitzende der Kleingärtner, Horst Zachau an, die Stadt müsse nun wohl Verträge mit jedem der 393 Pächter einzeln abschließen.
Die ausführliche Rechnung der Verwaltung war eigentlich eindeutig. Die Nachbarstädte nehmen im Schnitt 19 Cent pro Quadratmeter, in Marl ist es nur ein Drittel – macht für einen 400-qm-Garten im Jahr 26,58 Euro. Weil Marl alle Einnahmequellen ausschöpfen muss, gab es nun entsprechende Erhöhungs-Vorschläge.
Die Kleingärtner sahen mehrere Aspekte vernachlässigt: Sie hatten bereits auf Zuschüsse verzichtet, sie kümmern sich auch um die Grünanlagen außerhalb ihrer Gärten (wofür die Mitglieder zusätzlich 7 Cent zahlen), sie sind sozial engagiert.
Im Grünflächenausschuss steckten die Politiker zurück, man einigte sich auf drei Erhöhungsschritte auf 10, 14 und 18 Cent.
Im Rat verteidigte die SPD energisch ihre Position. Peter Wenzel (SPD) sprach von Erpressung, Karl-Heinz Dargel (CDU) sprach von Anerkennung für die geleistete Arbeit der Kleingärtner. Friedrich Dechert (Wir) lehnte „Geschenke für eine Gruppe, die nicht an Not leitet“ ab. Das könne sich die Stadt nicht erlauben.
Am Ende nahm der Rat den Kompromissvorschlag an.
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