Polizei war schneller als der Fluchtwagen

Bochum/Haltern/Datteln. Jetzt haben alle drei Angeklagten ein Geständnis abgelegt und die Rolle erläutert, die sie beim Überfall auf den Dattelner Geschäftsmann Klaus Kandaouroff hatten. Trotz des einheitlichen Bildes, das die Geständnisse bilden, bleiben noch viele Fragen offen.

Ein „tragischer Unglückfall“ sei es gewesen. Und bei dem Überfall sei es nur um Geld gegangen, betonen Michael M. (46) aus Schermbeck und Volker H. (47) aus Haltern im Prozess vor dem Landgericht Bochum.

Die Aussagen des Halterners verlas sein Verteidiger Hans Reinhardt (Marl): „Es tut mir entsetzlich leid, was geschehen ist.“

Die Aufgabe von Autohändler und Oldtimer-Importeur H. war es, den Fluchtwagen zu fahren. Er hatte keinerlei Geldproblem und habe sich von dem ständig klammen Kellner Mladen P. (43) zu dem Überfall auf den Halterner Gastronomen Kandaouroff überreden lassen. Doch als ihn auf dem Weg zum Tatort in Datteln ein Polizeifahrzeug überholte, sei er einfach weitergefahren.

Er sei ebenso wie Michael M. strikt dagegen gewesen, dass Mladen P. eine Waffe mitnahm. Doch der habe Angst vor einem möglichen Wachhund gehabt.

Beim Überfall auf Kandaouroff in dessen Haus habe sich dann versehentlich der Schuss gelöst und den wohlhabenden Mann tödlich getroffen.

Was am Haus geschah, das haben 16 Kameras aufgezeichnet, die auf dem Firmengelände angebracht waren. Die drei Angeklagten verfolgten regungslos die Vorführung der Videofilme im Gericht.

Sonntag, 25. September 2011, 12:50 • Verfasst in Vest

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