Marl. Die Einwohnerzahl Marls schrumpft – machen da Neubaugebiete überhaupt noch einen Sinn? Nicht jedes kann die Erwartungen der Stadt (und der Anbieter) erfüllen, die Loe-Auen sind offenbar ein Glücksfall, denn die Grundstücke am Südrand der Stadt sind begehrt. Jetzt gab es den ersten Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt.

Es geht um 90 Grundstücke auf dem 44.000 Quadratmeter großen Areal. Hier wird Bauunternehmr Roland Wübbe 60 Bungalows errichten – in barrierefreier Bauweise und damit besonders begehrt. Dazu kommen zwölf Doppelhaushälften (zur Hülsstraße hin) und zehn Stadtvillen (um ersten Bauabschnitt hin). Ein Viertel seien bereits reserviert, so Wübbe.

Der erste Bauabschnitt, südöstlich angrenzend, hat ebenfalls 90 Bauplätze, von denen bereits 75 vergeben sind. Hier wird demnächst die Straßenbeleuchtung gebaut, rechtzeitig vor dem Winter.

Noch am Jahresanfang hatte es dramatisch ausgesehen, als der Bauträger Neumann (der inzwischen Insolvenz angemeldet hat), seine finanzielle Schieflage eingestehen musste. Roland Wübbe, schon damals beteiligt, übernahm das gesamte Vorhaben. Es gab kleinere Veränderungen und nun ist das Gesamtprojekt auf einem erfolgreichen Weg.

Als erstes müssen 2,1 Kilometer Kanäle gebaut werden, dann die Versorgungsleitungen für die Häuser, ein Regenrückhaltebecken und 90.000 qm Baustraße.

Zu sehen ist bereits der Lärmschutzwall zum benachbarten Freibad Hüls. Er wird nur noch fünf Meter hoch, weil die Häuser dahinter nur noch eingeschossig sind. Das verringert die Kosten und vergrößert die Fläche, die für Gärten/Wohnbebauung zur Verfügung steht.

26 bis 27 Millionen Euro werden noch ausgegeben, fast ausschließlich für regionale und insbesondere Marler Firmen.

Aber auch nach der Fertigstellung hofft Marl auf „Profit“: Die Neu-Marler sollen in Hüls einkaufen, wünscht sich Bürgermeister Werner Arndt beim Spatenstich. Und damit den Stadtteil stärken.