Herten. Dass ein Alkoholverbot in der Stadt ebenso schwer durchzusetzen ist wie das Grillverbot im Backumer Tal, davon konnten sich die Mitglieder des Rates überzeugen. Die Grillsaison nähert sich ihrem Ende, so dass dieses Verbot sich langsam von selbst erledigen dürfte.

Seit mehr als einem Jahr gilt an besonderen Stellen im Stadtgebiet ein Alkoholverbot. Das Resumee, das zu ziehen ist, fällt eher bescheiden aus. Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes überwachen das Alkoholverbot. Die Kontrollen finden auch in den Abendstunden bzw. an den Wochenenden statt. Doch kann eine lückenlose Kontrolle nicht gewährleistet werden. Somit kann bei aller Kontrolle nicht verhindert werden, dass trotz des Alkoholverbots an der einen oder anderen Stelle nach wie vor Alkohol konsumiert wird.

Um rechtswirksame Maßnahmen anzuordnen und auch durchzusetzen, müssen die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes im konkreten Einzelfall Verstöße feststellen und auch einzelnen Personen zuordnen können. Ein Generalverdacht rechtfertigt keine ordnungsbehördlichen Maßnahmen. Bei der Durchsetzung des Alkoholverbots greift ein abgestuftes Maßnahmepaket. In der Regel wird belehrt, ermahnt, verwarnt und in hartnäckigen Fällen ein Platzverweis ausgesprochen.

Bislang wurden 231 Alkoholkontrollen im Bereich der Innenstadt durchgeführt. Neben zahlreichen Belehrungen und Ermahnungen mussten im Rahmen von 18 Überprüfungen insgesamt 90 Platzverweise ausgesprochen werden. Diese erstreckten sich fast ausnahmslos auf den Bereich Bramhügel.

Dieser Platz hat eine Besonderheit: In unmittelbarer Nähe dieses Treffpunktes befindet sich eine ärztliche Methadonausgabestelle, so dass sich die Patienten häufig tagsüber im Bereich des Bramhügels aufhalten. Sicherlich spielt auch hier Alkoholkonsum eine gewisse Rolle, doch liegt die Suchtproblematik verstärkt in einem anderen Bereich. Unabhängig davon unterliegt natürlich auch dieser Treffpunkt den Kontrollen.

„Das Konzept hat sich bislang bewährt, trägt aber nicht zu einer vollständigen Lösung der Problematik durch soziale Randgruppen bei“, so der Erlebnisbericht.