Bombenalarm im Marler Rathaus

500 Beschäftigte wurden in Zwangsurlaub geschickt

Marl. Zwei Sätze reichten am Dienstagmorgen, um das Rathaus für einen ganzen Tag lahmzulegen. Um 9.50 nahm die Zentrale den Anruf eines Unbekannten entgegen: „Bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Sicherheit. Auf das Rathaus wird ein Anschlag verübt.“ Bürgermeister Werner Arndt nahm die anonyme Drohung ernst und ließ in Absprache mit der Polizei unverzüglich das Rathaus räumen, später nahm er auch noch die nebenliegende Jugendbücherei „Türmchen“ dazu. Rund 500 Mitarbeiter wurden per E-Mail und durch für solche Fälle vorgesehene Beauftragte informiert und nach Hause geschickt.

Stattdessen kam die Polizei und durchsuchte mit Unterstützung von Spürhunden sämtliche Büros auf möglichen Sprengstoff. Bis zum frühen Nachmittag wurde nichts Verdächtiges gefunden. Die Sitzung des Sozialausschusses wurde aus dem Rathaus in den Insel-Saal am Marler Stern verlegt.

Die Polizei setzte Spürhunde ein, durchkämmte stundenlang alle Gebäude und Räume des Rathauses.

Was hinter dem Anruf steckt, darauf habe man keine Antwort, so der Pressesprecher der Stadtverwaltung, Rainer Kohl. Es gebe weder Hinweise auf einen Täter noch könne man sich erklären, ob es einen Grund für die Drohung gebe. Ob ein Mann oder eine Frau angerufen hatte, konnte nicht festgestellt werden, weil die Stimme verzerrt war.


Nicht alle Mitarbeiter der Verwaltung hatten frei. Die Straßenkehrer waren weiter unterwegs.

Vor einigen Jahren hatte es einmal eine einzelne konkrete Drohung gegen eine Mitarbeiterin des Sozialbereichs gegeben, als sich ein Vater nicht korrekt von der Verwaltung behandelt fühlte. Daraufhin wurden alle Außen-Türen des Rathauses so eingerichtet, dass sie nur noch von innen geöffnet werden konnten – mit Ausnahme des Haupteingangs.

Der war auch gestern den ganzen Tag offen: Für die Spürhunde. Die Polizei wachte darüber, dass keine Unbefugten das Gebäude betraten.
Fotos: Grone

AKTUALISIERT: Gegen 15.15 Uhr beendete die Polizei ihren Einsatz, nachdem nichts Verdächtiges gefunden wurde. Ab Mittwoch, 8 Uhr, soll laut Pressepsrecher Kohl  wieder ein geregelter Ablauf gewährleistet sein.

Tuesday, 20. September 2011, 15:03 • Verfasst in Vest

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