B225: Verbot des Straßenstrichs lässt auf sich warten

Vest. Das Ende der Straßenprostitution zwischen Marl und Recklinghausen (das Sonntagsblatt berichtete) wird nicht so schnell kommen, wie sich die drei beteiligten Städte (Marl, Herten, Recklinghausen) sich das noch im Frühjahr erhofft hatten. Frühestens Ende September fällt die Entscheidung bei der Bezirksregierung in Münster. Und ob sie tatsächlich im Sinne der Städte fällt, ist noch nicht ausgemacht: Es fehlen noch Unterlagen und Belege, so die Auskunft der Behörde.

Im vergangenen Jahr noch war die politische Aufregung groß, als längs der weitestgehend unbebauten Bundesstraße B225 immer mehr Frauen (überwiegend aus Bulgarien) ihre Dienste anboten. Reiter fühlten sich gestört, Verschmutzungen wurden beklagt, bremsende Autofahrer als Gefahr gesehen. Die Polizei und die Ordnungsämter der drei Städte kontrollierten – mehr war nicht drin.

Im vergangenen Jahr hatten die Städte auf einen Antrag für einen großräumigen Sperrbezirk verzichtet. Die Bezirksregierung signalisierte Aussichtslosigkeit. In diesem Jahr wurde der Antrag dann gestellt mit der Begründung, der Protest sei immer massiver geworden. Anzeigen bei der Polizei hatte es allerdings nicht gegeben.

Im August, so Marls Bürgermeister Werner Arndt, rechne man mit einer entsprechenden Verfügung der Bezirksregierung. Davon geht die Stadtverwaltung noch immer aus.

Es gebe noch „diverse Dinge“ zu klären, erläuterte die Bezirksregierung, warum sie noch einige Wochen bis zur Entscheidung brauche. Unter anderem müsse noch die genaue Sperrgebiets-Fläche geklärt werde. Auch die Bewertung der Brennpunkte sei noch in der Prüfung und die Bedrohung, die beispielsweise für Kindertagesstätten von der Straßenprostitution ausgehe.

Inzwischen haben sich die Frauen schon mal nach neuen Arbeitsplätzen umgesehen und dabei die B225 zwischen Marl und Dorsten wiederentdeckt.

Das Marler Ordnungsamt habe die Entwicklung im Blick und führe Kontrollen durch, so die Verwaltung. Ansonsten warte man nun auf die Sperrbezirks-Verordnung der Bezirksregierung.

Samstag, 27. August 2011, 12:33 • Verfasst in Vest

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