Die Moscheen suchen weiter

Marl. Die Verlegung von Marler Moscheen hat einen neuen Aspekt bekommen: Könnte eine Ecke des ehemaligen Steinwerks auf dem Gelände von AV 1/2 (in der Nähe der Straßengabelung Carl-Duisberg-Straße/Römerstraße) ein passender Standort sein?

Die Kuba-Moschee in Hüls (Sickingstraße) und die Yunus-Emre-Moschee in Brassert (Sickingmühler Straße/Haardstraße) suchen seit vielen Jahren einen neuen, größeren Standort. Die Kuba-Moschee war auch schon weit in den Planungen fortgeschritten: Auf dem alten AV-1/2-Gelände, Am Alten Pütt. Das ist aber Gewerbegebiet und daran hakt es im Augenblick.

Die Idee, das Schulgebäude an der Carl-Duisberg-Straße zu übernehmen, in dem derzeit die VHS eine Zweigstelle hat, wurde wieder verworfen. Zu teuer für den Moschee-Verein. Nun ist ein unauffälliger Standort im Gespräch. Die Beteiligten haben Vertraulichkeit vereinbart.

Genau umgekehrt läuft es derzeit bei der Yunus-Emre-Moschee. Dort soll öffentlicher Druck auf Eon gemacht werden. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Groß hat sich erneut an Eon gewandt und um ein Gespräch gebeten. Es geht um die Fläche an der Sickingmühler Straße, auf dem Eon mal ein Zentrallager für Kraftwerks-Ersatzteile ins Auge gefasst hatte. Über die Verwendung des Geländes sei noch nicht entschieden, hieß es Anfang des Jahres. Jetzt soll bei einem Ortstermin ein „für alle Seiten annehmbarer Konsens“ gefunden werden. Der Moscheeverein will nur eine kleine Ecke des Geländes.

Denn soeben hat sich die Moschee endgültig von ihrem Wunsch verabschieden müssen, die ehemalige Hauptschule an der Goethestraße zu kaufen. Dagegen hatte sich erheblicher Widerstand in der Bevölkerung erhoben. Argument: Es gebe nicht ausreichend Parkplätze.

Auf der letzten Ratssitzung fiel nun die Entscheidung zu Gunsten zweier Hertener Investoren. Die wollen in der Schule barrierefreies Wohnen ermöglichen.

Der Vermutungen, die Verwaltung wolle eigentlich das seit mehr als zehn Jahren schwelende Thema gar nicht entscheiden, weist Bürgermeister Werner Arndt zurück: „Die Wünsche der Moschee-Vereine werden genau so ernst genommen wie die Sorgen der Bürger.“ Er hoffe auf eine positive Lösung.

Die ist so schnell aber nicht in Sicht.

Dienstag, 26. Juli 2011, 14:14 • Verfasst in Marl

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