Haltern. Die Erfahrung zeigt: Das Leben als „Germany’s Next Top-Model“ (GNTM) ist kurz, die meisten Gewinner der Model-Casting-Show sind schon wieder vergessen. Die Lippramsdorferin Jana Beller, Siegerin in Juni dieses Jahres, ging einen besonderen Weg: Sie tauchte erst einmal ganz ab und die Werbebranche zeigte prompt den Daumen nach unten. Seit Donnerstag gibt es sie nun doch zu sehen: auf dem Titel der neuen „Cosmopolitan“, Auflage 430.000 Exemplare.

Ihren ersten großen öffentlichen Auftritt nach dem Fernseh-Erfolg, die Fashion-Week in Berlin, sagte sie kurzfristig ab und handelte sich damit prompt lästerhafte Kommentare ein: Keine Star-Qualität, aber Star-Allüren.

Werbeverträge ließ sie platzen, weil sie angeblich um vielfach bessere Verträge hatte – aber auch die ließ sie platzen. Es laufe alles nach Plan, Jana gehe es gut, sagt ihr Management dazu. Eine Erklärung für ihr Verhalten gab es nicht. Jury-Mitglied Thomas Rath kommentierte ihr Verhalten: „Jana ist krank.“ PR-Manager erklärten im Internet: „Wir sind maßlos enttäuscht über das unprofessionelle Verhalten.“

Die in Sibirien (Omsk) geborene Jana Beller, die mit sieben Jahren nach Haltern (Lippramsdorf-Freiheit) gezogen war, hatte sich über 15 Runden in der wöchentlichen Pro-Sieben-Castingshow durchgesetzt und unter anderem Werbekampagnen im Wert von 300.000 Euro und ein Preisgeld von 100.000 Euro erhalten. Vor ihrem Sieg hatte sie geplant, ein Studium der Betriebswirtschaftslehre zu beginnen.

Doch unmittelbar nach der Wahl wurde es schnell ruhig um die kleinste Siegerin (1.73 Meter). Es gab ein paar TV-Auftritte, in denen sie als „verschüchtert“ beschrieben wurde, und dann bereits den Medien-Nachruf: „Ist Jana schon vergessen?“

Der (verspätete) Auftritt auf dem Titel des deutschsprachigen Lifestyle-Magazins Cosmopolitan zeigt: Sie ist noch da!

Die Plätze, die sie in den letzten fünf Wochen freigelassen hatte, übernahmen stattdessen ihre Mitbewerberinnen.